Kameldorn
Der Kameldorn (Vachellia erioloba (E.Mey.) P.J.H.Hurter, Syn.: Acacia erioloba E.Mey.), auch Kameldornbaum oder Kameldornakazie, gehört zur Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Kameldorn | ||||||||||||
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Kameldornbaum (Vachellia erioloba) im Habitat | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vachellia erioloba | ||||||||||||
E.Mey. P.J.H.Hurter |
Bezeichnung
Der Name leitet sich vom zoologischen Namen für die Giraffe Giraffa camelopardalis ab, die direkte Übersetzung wäre Giraffendornbaum. Im Englischen gibt es beide Trivialnamen „Giraffe Thorn“ und „Camel Thorn“. Die Artbezeichnung erioloba setzt sich aus den Teilen erio (wollig, behaart) und loba ((Ohr-)Läppchen) zusammen und bezieht sich auf das Aussehen der Früchte.
Beschreibung
Der Kameldorn wächst als Baum und kann normalerweise Wuchshöhen von 6 bis 7 Metern, aber auch von bis zu 22 Metern erreichen. Seine Äste und Zweige sind paarweise mit bis zu 5 cm langen Dornen besetzt.
Die Blütezeit beginnt im Juli und dauert bis November, wobei der Höhepunkt im September ist. Die kugelförmigen gelben Blütenstände sind nur wenige Zentimeter groß und stellen ein wichtiges Nahrungsangebot für Insekten dar. Die Hülsenfrüchte haben die Form eines Halbmondes und sind die größten unter den afrikanischen Akazien. Ihr holziges Gehäuse hat einen grauen samtigen Überzug und enthält zwischen 8 und 25 Samen.
Vorkommen
Der Kameldorn ist eine im Südlichen Afrika, vor allem in Namibia und Botswana, dominierende Pflanzenart. Sie ist außerdem in Angola, Südafrika, Sambia, Simbabwe und Israel zu finden.
Der Kameldorn kommt mit Niederschlagsmengen von 40 bis 900 mm/Jahr und Tagestemperaturen von unter 15 °C bis 45 °C zurecht. Er ist ein wichtiger Schattenspender in den Wüsten und Halbwüsten. Er wächst bevorzugt in Flussbetten oder deren Nähe, um mit seinen bis zu 60 Meter tiefen Wurzeln im sandigen Boden bis zum Grundwasser vorzustoßen.
Medizinische Verwendung
Mit dem gemahlenen Pulver der Hülsenfrüchte werden in der traditionellen Medizin Ohreninfektionen behandelt. Ein Sud aus der Wurzel wird zur Behandlung von Zahnschmerzen und Tuberkulose benutzt.
Kulturelle Rezeption
Im Südwesterlied wird der Kameldorn als Charakterpflanze Namibias (früher Deutsch-Südwestafrika) besungen und steht für die widrigen Lebensumstände des dortigen Naturraums.[1]
Galerie
- Kameldornbaum-"Wald" in der Kalahari
- Kameldornbaum bei Helmeringhausen (Namibia)
- Ein Kameldornbaum im Sossusvlei
Literatur
- Collation and Overview of Research Information on Acacia Erioloba (Camelthorn) and Identification of Relevant Research Gaps To Inform Protection of the Species, Department of Water Affairs and Forestry, South Africa; Colleen Seymour & Suzanne Milton; Assisted by Deidré Alias and Eric Herrmann
Weblinks
- Acacia erioloba. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
Einzelnachweise
- Brigitta Schmidt-Lauber: „Auf Pad Gehen“. Reisen in die Natur als Wege der Ethnisierung deutscher Namibier. In: Rolf Wilhelm Brednich, Annette Schneider, Ute Werner (Hrsg.): Natur – Kultur. Volkskundliche Perspektiven auf Mensch und Umwelt. Waxmann, Münster u. a. 2001, S. 189–196, hier S. 191.