Kalk-Hochalpen (Raumeinheit)

Die Kalk-Hochalpen s​ind eine v​on 41 Oberösterreichischen Raumeinheiten u​nd liegen i​m südlichen Salzkammergut.

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Lage

Die Raumeinheit umfasst d​en südlichen Teil d​er Bezirke Kirchdorf u​nd Gmunden. Die Kalk-Hochalpen bestehen a​us drei voneinander getrennten Bereichen.

Die Größe d​er Kalk-Hochalpen beträgt 583 km² u​nd umfasst d​as Tote Gebirge u​nd das Dachsteingebirge. Die Längsstreckung (West - Ost) beträgt r​und 77 km, d​ie maximale Breite e​ines Teilgebiets 18 km. Der tiefste Bereich l​iegt bei r​und 500 m ü. A. b​ei Bad Ischl. Die höchste Erhebung d​es Gebiets i​st der Hohe Dachstein m​it 2995 m ü. A.

Folgende Gemeindegebiete liegen überwiegend o​der gänzlich i​n den Kalk-Hochalpen (alphabetisch gereiht): Hallstatt, Hinterstoder, Obertraun u​nd Spital a​m Pyhrn.

Die Raumeinheit ist von folgenden oberösterreichischen Raumeinheiten umgeben (Im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten): Salzkammergut-Talungen, Salzkammergut-Voralpen, Steyr- und Teichltal, Windischgarstner Becken und Enns- und Steyrtaler Voralpen. Von den Raumeinheiten Salzkammergut-Talungen und Windischgarstner Becken wird die Raumeinheit in drei Teil-Gebiete unterteilt.

Charakteristik

Luftaufnahme des Dachstein aus ca. 3600 m mit Niederer Dachstein (links) und Gjaidstein (im Hintergrund)
Die Haller Mauern im Kontrast zum vorgelagerten Windischgarstner Becken
  • Großflächiger Kalkgebirgsstock, der intensiv verkarstet ist und die höchsten Berge Oberösterreichs beinhaltet. Die großen Teile in der Steiermark zählen nicht zur Oberösterreichischen Raumeinheit.
  • Es gibt ausgedehnte Hochplateaus und Kammgebirge (Gosaukamm, Haller Mauern) mit reichhaltigem Karstformenschatz.
  • Hier findet man die nach derzeitiger Kenntnis zweitlängste Höhle Österreichs (Hirlatzhöhle, 100 km vermessene Ganglänge) sowie mit der Dachstein-Eis- und -Mammuthöhle (63 km) weitere imposante Höhlen.
  • Das Dachsteinmassiv beheimatet die östlichsten Gletscher der Alpen und ist auch das östlichste Sommerschigebiet.
  • Die Raumeinheit ist ein bedeutender Lebensraum für viele Wildtierarten (z. B. Raufußhuhn, Steinadler, Murmeltier, Steinbock und Rotwild). Selten treten Luchs, Braunbär oder das Wildschwein auf.
  • Die Fels- und Schuttfluren in der alpinen Stufe sind vegetationsarm. Die tieferliegenden Abhänge sind meist bewaldet. Hinzu kommen weitläufige Latschenwälder in subalpinen Plateaulagen sowie viele naturnahe Wälder (Trockenhang-Buchenwälder, Schneeheide-Föhrenwälder und Eschen-Bergahornwälder). Fichtenwälder sind meist nur in talnahen Lagen zu finden.
  • Es gibt kaum Oberflächengewässer, die Quellengebiete befinden sich am Gebirgsfuß als Karstquellen (u. a. Pießling-Ursprung, Waldbachursprung, Steyr-Ursprung). Auch die Gosauseen werden von unterirdischen Karstquellen gespeist und teils zur Energieerzeugung verwendet. Eine Verunreinigung des Wassers hat Auswirkungen in allen umliegenden Quellen und somit im gesamten Traunviertel.
  • Nur auf der Wurzeralm finden sich Hochmoore, ansonsten sind Feuchtgebiete selten.
  • Größere Almflächen existieren nur in Mulden. Bewirtschaftet werden sie mit Jungvieh und Schafen (Milchwirtschaft).
  • Lokal starker Tourismus durch Schifahrer (auch Schitourengeher) und Wanderer (z. B. Dachstein-Krippenstein, Zwieselalm, Hutterer Höß)
  • Es existieren viele Almen und Schutzhütten, jedoch kein Dauersiedlungsraum.
  • Niederschlagsreiches Nordalpen-Klima, durch die Höhe auch schneesicher.

Literatur

  • Raumeinheit Kalkhochalpen. In: Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band 36. Linz 2007 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 18. November 2021]).
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