Haller Mauern
Die Haller Mauern (in der Alpinliteratur meist „Hallermauern“) sind eine kleine Gebirgskette im österreichischen Teil der Nördlichen Kalkalpen. Sie haben ihren Namen vom kleinen Ort Hall, der 3 km nördlich von Admont liegt. Ihre schroffen Kalkwände bilden den nordwestlichen Abschluss der Ennstaler Alpen. Obwohl die Haller Mauern einen eigenständigen Gebirgsstock bilden, werden sie häufig zu den Gesäusebergen gerechnet.
Haller Mauern | ||
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Höchster Gipfel | Großer Pyhrgas (2244 m ü. A.) | |
Lage | Grenze Steiermark / Oberösterreich, Österreich | |
Teil der | Ennstaler Alpen | |
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Koordinaten | 47° 39′ 9″ N, 14° 26′ 24″ O |
Topografie und benachbarte Gebirge
Im westlichen Gratverlauf der Haller Mauern befindet sich die Grenze zwischen den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark. Im Großen Pyhrgas (2244 m) haben die Haller Mauern ihre höchste Erhebung. In einem leichten, nach Norden abschließenden Bogen verläuft die Bergkette von West nach Ost. Im Norden begrenzt die Straße über den 985 m hohen Hengstpass und durch das Tal des Laussabach die Haller Mauern. Diese Straße verbindet die Orte Windischgarsten und Altenmarkt bei Sankt Gallen und trennt die Haller Mauern vom Sengsengebirge und vom Reichraminger Hintergebirge. Im Osten trennt der 861 m hohe Buchauer Sattel die Haller Mauern von den nördlichen Gesäusebergen. Der Buchauer Sattel verbindet St. Gallen mit dem Markt Admont. Im Süden bietet das von der Enns durchflossene weite Admonter Talbecken einen starken Kontrast zu den steilen Kalkwänden der Haller Mauern. Südlich der Enns erheben sich die ebenfalls zu den Ennstaler Alpen gehörenden Eisenerzer Alpen. Der Pyhrnpass (954 m) begrenzt die Haller Mauern im Westen, unter deren westlichstem Gipfel, dem Bosruck (1992 m) der Scheiteltunnel der Pyhrn Autobahn hindurchführt. Jenseits des Pyhrnpasses, der Liezen mit Windischgarsten verbindet, befindet sich die Warscheneckgruppe, der östliche Ausläufer des Toten Gebirges.
Gipfel (Auswahl)
Gipfel | Höhe |
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Großer Pyhrgas | 2244 m ü. A. |
Scheiblingstein | 2197 m ü. A. |
Hexenturm | 2172 m ü. A. |
Kreuzmauer | 2091 m ü. A. |
Natterriegel | 2065 m ü. A. |
Kleiner Pyhrgas | 2023 m ü. A. |
Bosruck | 1992 m ü. A. |
Grabnerstein | 1847 m ü. A. |
Großes Maiereck | 1764 m ü. A. |
Naturschutz
Große Teile der Haller Mauern stehen unter Naturschutz. In Oberösterreich wurden folgende Naturschutzgebiete verordnet: Haller Mauern (Listeneintrag) mit 850 ha und Bosruck (Listeneintrag) mit 190 ha.
Wandern
Das markierte und beschilderte Wegenetz in den Haller Mauern wird vom Österreichischen Alpenverein gewartet. Der Weg 201 durchquert das Tote Gebirge von Ost nach West und hat beim Pyhrgasgatterl seinen höchsten Punkt. Er ist im Verlauf identisch mit dem Österreichischen Weitwanderweg 01 (Nordalpenweg), dem Europäischen Fernwanderweg E4 und dem Violetten Weg der Via Alpina. In den Haller Mauern befinden sich 5 Schutzhütten, die mehrheitlich vom Alpenverein betrieben werden. Überdies bieten eine Hütte der Naturfreunde und private Unterkünfte Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer.
Schutzhütten:
Hütte | Höhe |
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Admonter Haus | 1723 m ü. A. |
Grabneralmhaus | 1391 m ü. A. |
Gowilalm | 1375 m ü. A. |
Rohrauer Haus | 1308 m ü. A. |
Hofalmhütte | 1305 m ü. A. |
Bosruckhütte | 1043 m ü. A. |
Talorte
Nordwestlich der Haller Mauern liegt die Marktgemeinde Windischgarsten. Nach Osten führt eine Straße über den Hengstpass in das Tal des Laussabaches. In Altenmarkt zweigt die Straße ab nach Sankt Gallen mit einer spätgotischen Pfarrkirche und der Ruine Gallenstein, einer ehemaligen Fluchtburg der Admonter Äbte. Über den Buchauer Sattel führt die Straße nach Admont mit einem alten Ortskern, der sich vor der Benediktinerabtei entwickelt hat, dem kulturellen und geistigen Zentrum des Tals, mit der barocken Stiftsbibliothek, einem Gymnasium und einem reichhaltigen Museum.
Einige Kilometer westlich dominiert die Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns das Tal, mit Aussicht auf die Haller Mauern und auf die westlichen Gesäuseberge. Spital am Pyhrn an der Nordrampe der Pyhrnpassstraße ist Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Dr.-Vogelgesang-Klamm.
Flora und Fauna
Zu den bekanntesten Arten der Insektenfauna gehört der Apollofalter (Parnassius apollo).[1]
Literatur
- Günter Auferbauer, Luise Auferbauer: Bergwanderungen im Gesäuse. 50 ausgewählte Wanderungen sowie eine neuntägige Rundtour in den Gesäusebergen und Eisenerzer Alpen. Gesäuse mit Eisenerzer Alpen. 2. Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-4213-3.
- Willi End: Gesäuseberge. Ein Führer für Täler, Hütten und Berge (= Alpenvereinsführer. Reihe Nördliche Kalkalpen.). Bergverlag Rudolf Rother, München 1988, ISBN 3-7633-1248-X.
- Ernst Kren: Gesäuse. Nationalpark & Ennstaler Alpen. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2002, ISBN 3-85489-081-8.
- Gerald Radinger: Wandererlebnis Nationalpark Kalkalpen. Die schönsten Touren zwischen Enns und Steyr. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Kral, Berndorf 2012, ISBN 978-3-99024-066-3.
- Hubert Walter: Gesäuse mit Admont. Gebietsführer für Wanderer und Bergsteiger. 6. Auflage. Bergverlag Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3254-5.
Einzelnachweise
- Karl Kusdas, Ernst R. Reichl (Hrsg.): Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Band 1: Allgemeines, Tagfalter. Landwirtschaftskammer für Oberösterreich, Linz 1973.