Kaffeetrichter
Der Kaffeetrichter ist ein befahrbarer Straßenplatz und wichtiger Knotenpunkt für innerstädtischen Verkehr im Süden der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Der Kaffeetrichter liegt an der Kreuzung Einflasstraße von Süde (ehem. B 4 nach Arnstadt/Nürnberg) und dem Erfurter Stadtring an der Stelle, an der die diese auf den Stadtring führt. Vom Platz führen vier Straßen weg. Nach Osten und Westen führt die Schillerstraße, nach Norden ins Stadtzentrum führt die Löberstraße und nach Süden die Arnstädter Straße aus der Stadt heraus. Einst befand sich nahe dem Kaffeetrichter das historische Löbertor mit der südlich gelegenen Löbervorstadt, deren Zentrum heute der Platz ist. Die Architektur seiner Randbebauung ist gründerzeitlich geprägt, da das Viertel um 1875 entstand. Über den Platz führen die Linien 1 und 6 der Erfurter Straßenbahn, die hier eine nach dem Platz benannte Haltestelle besitzen. Früher führten über den Kaffeetrichter führten die B 4 Arnstadt–Erfurt–Nordhausen und die B 7 Weimar–Erfurt–Gotha (heute: K35 und K 16), die in den 2000ern durch Autobahnen ersetzt wurden, sodass er heute nur noch Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr besitzt.
Der Platz ist ebenfalls Knotenpunkt der Kanalisationsanlagen, Wasser-, Telefon- und Gasversorgung für die südlich gelegenen Bebauungsgebiete. Der Platz gilt als hochwassersicher. Nördlich des Kaffeetrichters verläuft der Flutgraben und eine Bahntrasse.
Café Trichter
Seinen außergewöhnlichen Namen erhielt der Platz von einem ehemaligen Café, das einem Herrn Trichter gehörte und nichts mit einem Kaffeetrichter zu tun hatte. Die Beliebtheit dieses Cafés rührt aber von dem eingänglichen Namen und dem Umstand, dass es eine leicht zu erreichende Station auf Spaziergängen in den Erfurter Steigerwald war. Das historische Caféhaus hatte eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche stufige Architektur, wobei die Stufen als Terrassen für Gäste nutzbar waren. 1937 wurde das Café von der Steigerbrauerei AG übernommen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei einem Luftangriff stark beschädigt und verlor seinen architektonischen Reiz, da ein Wiederaufbau nur teilweise erfolgen konnte.
Mit der Wandlung des Platzes in einen Verkehrsknotenpunkt ging der Reiz des Cafés verloren und nach mehrmaligem Besitzerwechsel während der DDR-Zeit wurde es wegen langen Leerstandes in den achtziger Jahren baufällig, im März 1993 abgerissen und durch ein Bürogebäude mit völlig anderer Architektur ersetzt.