Küchendeutsch
Küchendeutsch (englisch Namibian Black German oder NBG) ist eine deutsch-basierte, nicht-kanonische Kontaktsprache in Namibia (ähnlich wie Unserdeutsch in Neuguinea). Küchendeutsch wird heute nur noch von etwa 15.000 hauptsächlich älteren Namibiern und früheren Angestellten der ehemaligen Kolonialherren verwendet, wovon sich auch der Name „Küchendeutsch“ ableitet. Die Sprecher beherrschen meist außerdem entweder Afrikaans oder Hochdeutsch (siehe auch Deutsche Sprache in Namibia).
Küchendeutsch („Küchentiutsch“) | ||
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Gesprochen in |
Namibia | |
Sprecher | 15.000 | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | – | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
– | |
ISO 639-2 | (B) – | (T) – |
Beispiele:
- Lange nicht sehen – Lange nicht gesehen
- Was Banane kosten? – Was kostet die Banane?
- spät Uhr – zu später Zeit
- Herr fahren Jagd, nicht Haus – Der Herr geht zur Jagd, und ist nicht zu Hause
Küchendeutsch ist oft Anreiz für junge Namibier, die deutsche Sprache als Fremdsprache zu erlernen, um ihre Großeltern zu verstehen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, ein künstlich vereinfachtes Deutsch für den Gebrauch in den Kolonien zu entwickeln. Dieses wurde 1916 von Emil Schwörer unter dem Namen Kolonialdeutsch propagiert. Im Gegensatz dazu stand das Konzept des als internationales Kommunikationsmittel gedachten Weltdeutsch von Adalbert Baumann.
Weblinks
- Susanne Mühleisen: Emil Schwörers Kolonial-Deutsch (1916). Sprachliche und historische Anmerkungen zu einem "geplanten" Pidgin im kolonialen Deutsch Südwest Afrika. In: PhiN. 31/2005, S. 30–48, Absatz: 2.3 Kolonialdeutsch und Küchendeutsch (S. 41 ff.)