Julius Meimberg

Julius Meimberg (* 11. Januar 1917 i​n Münster; † 17. Januar 2012 ebenda) w​ar im Zweiten Weltkrieg e​in deutscher Militärpilot u​nd nach d​em Krieg Erfinder s​owie Buchautor.

Jugend

Julius Meimberg wurde als jüngstes von sechs Kindern eines Kaufmanns in Münster geboren. Er betrieb bereits als Jugendlicher den Segelflug innerhalb der Flieger-HJ und legte in seiner Heimatstadt Münster die Abiturprüfung ab. Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges trat er als Offiziersanwärter in die Luftwaffe ein und wurde zum Luftfahrzeugführer ausgebildet.[1]

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges war er Staffelkapitän der 3./Jagdgeschwaders 2 "Richthofen" vom 15. April 1941 bis zu seiner Verwundung am 24. Juli 1941. Später flog er Einsätze in Nordafrika und trug nach einem Fallschirmabsprung aus seiner brennenden Messerschmitt Bf 109 in der Nähe von Tunis schwere und teilweise bleibende Verbrennungen davon. Gegen Ende des Krieges flog er in der Reichsverteidigung im Jagdgeschwader 53 und wurde Kommandeur der II. Gruppe.

Nach eigener Beschreibung (in seinem Buch „Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945“) w​ar er a​m 24. September 1944 b​eim Flugzeugabschuss über Neuleiningen d​er Pilot, d​er die Douglas C-47 d​es RAF Transport Commands m​it der Kennzeichnung KG653 beschoss. Nach d​em Beschuss leitete d​er Pilot d​er C-47 e​in Flugmanöver ein, b​ei dem d​er rechte Flügel abbrach u​nd die Maschine abstürzte. Dabei starben a​lle 23 Insassen.[2]

Das Kriegsende erlebte e​r mit insgesamt 59 erzielten Luftsiegen a​ls Major u​nd Träger d​es Ritterkreuzes d​es Eisernen Kreuzes.

Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit entwarf Meimberg ein spezielles Verfahren für die Textilproduktion, das eine Verbesserung des Open-End- oder Rotorspinnverfahren darstellte.[3] Ein Maschinenmodell steht seit 1993 im Deutschen Museum in München.[4] Im Jahre 2001 erhielt Julius Meimberg für seine wissenschaftliche Leistung die Rudolf-Diesel-Medaille. Fliegerisch wurde Julius Meimberg im privaten Bereich wieder aktiv, u. a. war er über lange Zeit Vorsitzender des Luftsportvereines Motorflug Münster.[5]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945. NeunundzwanzigSechs Verlag, Moosburg 2002. ISBN 978-3-9807935-1-3

Einzelnachweise

  1. Feindberührung: Erinnerungen 1939–1945. NeunundzwanzigSechs Verlag, Moosburg 2002. ISBN 978-3-9807935-1-3
  2. Lorenz Hofstädter: Unter Dreck versteckt. In: Die Rheinpfalz - Unterhaardter Rundschau. 23. November 2020.
  3. Patent des Verfahrens zum Spinnen von Endlosfasern
  4. Waltraud Holtz-Honig: Vater spinnt. Der Weg zum Endlos-Garn, eine Erfindergeschichte. Langen Müller, München 1997, ISBN 3-7844-7367-9
  5. Website des Luftsportvereines Motorflug Münster e.V.

Siehe auch

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