Julius Aßmann
Julius Aßmann (* 5. Oktober 1868 in Posen; † 8. September 1939 in Bedlno, Landkreis Kutno (unsicher)) war ein deutscher Politiker der DVP.
Leben
Aßmann war evangelischen Glaubens und besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (Posen). Nach dem Abitur studierte er von 1888 bis 1891 Evangelische Theologie und Philosophie an der Albertus-Universität Königsberg. Anschließend diente er als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46. Ab 1892 war er zwei Jahre als Hauslehrer bei einem Grafen in Melkof in Mecklenburg. Nachdem er zunächst Provinzialvikar in Klein Bartelsee, Landkreis Bromberg, gewesen war, wurde er 1897 Pfarrer in Bromberg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Lazarettpfarrer. Er engagierte sich in der christlich-nationalen Arbeiterbewegung sowie im Evangelischen Bund. 1920 wurde er für die Unierte Evangelische Kirche in Polen Superintendent in Bromberg für die Diözesen 'Bromberg I' (daselbst) und 'Bromberg II' in Crone an der Brahe. In Bromberg war er Mitglied der Freimaurerloge Janus.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde Aßmann „im Verlauf einer polnischen Reaktion auf einen deutschen Hinterhalt verschleppt“[1] und wahrscheinlich am 8. September 1939 ermordet. Sein Leichnam wurde am 14. Dezember 1939 in Bedlno gefunden.
Abgeordneter
Aßmann war von 1919 bis 1920 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Von 1919 bis 1921 war er zudem Landtagsabgeordneter in Preußen.
Ehrung
In Berlin (Scheidemannstraße/Platz der Republik, Nähe Reichstag) erinnert seit 1992 eine der 96 Gedenktafeln für die vom NS-Regime ermordeten Reichstagsabgeordneten an Julius Aßmann.
Einzelnachweise
- Diese Darstellung bei: Martin Schumacher (Hg.): MdR, die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945. (Veröffentlichung der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien) 3. Auflage, Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5169-6, S. 30. Siehe auch Biografie von Julius Aßmann. In: Heinrich Best und Wilhelm H. Schröder: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
Weblinks
- Literatur von und über Julius Aßmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Julius Aßmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten