Jules Moigniez
Jules Moigniez (* 28. Mai 1835 in Senlis (Oise), Frankreich; † 29. Mai 1894 in Saint-Martin-du-Tertre (Val-d’Oise), Frankreich) war ein französischer Bildhauer, bekannt für seine Bronzebildwerke von Vögeln, Pferden und Hunden.
Leben
Moigniez wurde als Sohn eines Vergolders geboren.[1] In Paris studierte Moigniez Bildhauerei bei Paul Comoléra, der Schüler von François Rude gewesen war.[2] Hier fand Moigniez Gefallen an den Vogelskulpturen Comoléras, die später zentrales Thema seines Schaffens wurden. Sein Vater erwarb eine Gießerei, in der die Skulpturen seines Sohnes gegossen wurden.[1]
Moigniez beschickte zwischen 1855 und 1892 den Salon de Paris mit dreißig Werken. Sein erstes vorgelegtes Werk war die Gipsfigur Hühnerhund vor einem Fasan auf der Weltausstellung Paris 1855.[1][2] Im Gegensatz zu anderen Tierskulpturkünstlern seiner Zeit wie Pierre-Jules Mêne und Antoine-Louis Barye hatten Moigniez' Vogelskulpturen oft sehr detaillierte Sockel, die mit Büschen, Laub und Unterholz versehen die Themen der Skulpturen fortsetzten.[2] Seine Gussteile mit vergoldeten und versilberten Patinen gelten in Sammlerkreisen als besonders begehrt.[1] Seine Arbeiten waren bekannt für ihre feinen Details in der Bearbeitung; seine Bronzen, in der Regel im Wachsausschmelzverfahren gegossen, galten als makellos ziseliert und patiniert und erfreuten sich besonders in England und Schottland großer Beliebtheit.[2]
Die französische Regierung erwarb 1859 seine Bronze Le Chien d'arrêt avec faisan, die sie im Schloss Compiègne ausstellte.[1] Mehr als die Hälfte seiner Produktion zu Lebzeiten wurde in das Vereinigte Königreich verkauft; zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden seine Skulpturen in den Vereinigten Staaten populär.[1] Moigniez' Werke wurden ab Dezember 1869 von dem Juwelier J. E. Caldwell & Co. in Philadelphia importiert, der auch Skulpturen von Albert-Ernest Carrier-Belleuse, Pierre-Jules Mêne und anderen französischen Bildhauern anbot.[3]
Nach langer Krankheit beging Moigniez in Saint-Martin-du-Tertre am 29. Mai 1894 einen Tag nach seinem 59. Geburtstag Selbstmord und wurde auf dem dortigen Friedhof zur Ruhe gelegt.[2]
Werke (Auswahl)
- Le Héron, Pur-sang, Cheval et jockey avant la course
- Bijou
- Perdrix dans les joncs
- Cheval
- La famille bovine
- La charge du sanglier
- Chien aux trophées
- Le braque à la perdrix
Signatur
- Signatur Jules Moigniez
- Signatur Jules Moigniez in Druckbuchstaben
Auszeichnungen
- Ehrung des Pariser Salons[4]
- Medaille bei der Weltausstellung London 1862[5]
Literatur
- Daniel Baduel: Saint Martin du Tertre. Un village une histoire. Syndicat d'Initiative de Saint-Martin-du-Tertre, 2000. ISBN 2-95157-130-5, 361 Seiten.
- Anne Pingeot et al.: La Sculpture Française au XIXe Siècle. Paris 1986.
Weblinks
- Jules Moigniez (French, 1835–1894). In: artnet, mit Bildern von Arbeiten Moigniez'.
- Jules Moigniez. In: RKD-Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis.
- Bronzehund. In: Bares für Rares, Objekte vom 31. August 2016.
Einzelnachweise
- Pierre Kjellberg: Bronzes of the 19th Century. Schiffer Publishing, Ltd., Atglen, Pennsylvania 1994. ISBN 0-88740-629-7, S. 495
- Christopher Payne: Animals in Bronze. Reference and Price Guide. Antique Collectors' Club Ltd., Woodbridge, Suffolk, England 1986. ISBN 0-90746-245-6, S. 414
- Holiday Goods: Bronzes! In: The Evening Telegraph (Philadelphia) vom 20. Dezember 1869, Seite 7
- Übersetzt aus dem Englischen: Honorable Mention. Biography Jules Moigniez (1835-1894). In: askart.com.
- Biography Jules Moigniez (1835-1894). In: askart.com.