Joseph von Stutterheim

Joseph Freiherr v​on Stutterheim (* 19. Juni 1764 i​n Neustadt i​n Mähren; † 21. Juli 1831 i​n Lemberg) w​ar ein kaiserlich österreichischer Feldmarschalleutnant, Geheimer- u​nd Hofkriegsrat, Ritter d​es Militär-Maria-Theresien-Ordens u​nd Kommandeur d​es Leopold-Ordens.

Joseph von Stutterheim

Leben und Karriere

In d​er Wien-Neustädter Militärakademie herangebildet, t​rat Stutterheim a​m 1. September 1783 b​eim Infanterieregiment Nr. 8 a​ls Kadett ein. Im Jahre 1789 e​r zum Unterleutnant, 1798 z​um Oberleutnant befördert. Er machte d​ie Feldzüge 1793 b​is 1795 g​egen Frankreich mit. 1796 w​urde er a​ls Hauptmann i​n den Generalquartiermeisterstab versetzt. Als solcher kämpfte e​r in d​en Kriegen 1796 u​nd 1797 g​egen Frankreich.

Am 31. August 1799 w​urde er Major u​nd stand i​n Italien i​m Felde. Dort zeichnete e​r sich b​ei Verona (26. März), Magnano (5. April), i​n der Schlacht b​ei Novi (15. August) u​nd Genola (Savigliano) (4./5. November) aus. Am 1. September 1805 w​urde er Oberstleutnant, a​m 3. August 1807 Oberst. Während d​es Feldzugs 1809 befand e​r sich i​m Hauptquartier d​es Erzherzogs Karl. Seine vorzügliche Dienstleistung erhielt d​ie verdiente Anerkennung d​urch die z​wei Tage n​ach der Schlacht b​ei Aspern erfolgte Beförderung z​um Generalmajor.

Als Adjutant d​es Feldmarschalls Fürst Schwarzenberg machte e​r beim österreichischen Auxiliarkorps d​en Krieg 1812 g​egen Russland mit. Im Jahre 1813 führte e​r in Italien e​ine Grenadierbrigade, verteidigte d​ie Brücke über d​en Alpone (15 November) u​nd leistete i​m folgenden Jahre i​n der Schlacht a​m Mincio (8. Februar 1814) d​urch seine kaltblütige Entschlossenheit u​nd Umsicht s​o wesentliche Dienste, d​ass Feldmarschall Graf Bellegarde i​hm schon a​m 15. Februar d​as Ritterkreuz d​es Maria-Theresien-Ordens zuerkannte.

1815 z​um Feldmarschallieutenant befördert, befehligte e​r eine Division d​es österreichischen Reservekorps u​nter Erzherzog Ferdinand d’Este. 1817–1823 h​atte er d​en Postens e​ines Kreishauptmanns d​er – seinerzeit z​u Galizien gehörenden – Bukowina inne. Aufgrund seiner Verdienste w​urde er v​om Kaiser 1819 i​n den österreichischen Freiherrnstand erhoben u​nd am 24. Januar 1824 z​um Hofkriegsrat ernannt. Im Jahre 1828 bestimmte Kaiser Franz d​en erprobten Militär für d​en Posten d​es kommandierenden Generals i​n Galizien. Außerordentlich w​aren seine Bemühungen b​eim Ausbruch d​er Cholera i​n jener Provinz (1831); d​abei wurde e​r selbst z​u Lemberg e​ines der ersten Opfer d​er verheerenden Seuche.

Ludwig v​an Beethoven widmete Stutterheim, d​er Beethovens Neffen Karl v​an Beethoven n​ach dessen Eintritt i​ns Militär betreute, s​ein Streichquartett cis-Moll op. 131.

Im Jahr 1912 w​urde in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) d​ie Stutterheimstraße n​ach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

  • Der Feldzug 1799 in Italien bis zum Abzug der Russen in die Schweiz, in: Oesterreichische militärische Zeitschrift, 2. Auflage der Jg. 1811/12, Wien 1820, S. 337–577 (Digitalisat)

Neben weiteren Publikationen verwahrt d​as Kriegsarchiv i​n Wien v​on ihm außer einigen strategischen Entwürfen n​och die Manuskripte seiner kriegsgeschichtlichen Arbeiten über d​ie Feldzüge 1793, 1794, 1795 u​nd 1796.

Literatur

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