Joseph Schall

Joseph Friedrich August Schall (* 3. März 1785 i​n Glatz, Grafschaft Glatz; † 19. Oktober 1867 i​n Breslau, Provinz Schlesien) w​ar ein deutscher Miniaturmaler, Kupferstecher, Lithograf u​nd Zeichenlehrer.

Selbstporträt

Leben

Joseph Schall w​urde gegen d​en Widerstand seines Vaters Bildender Künstler. Seine Ausbildung erwarb e​r weitgehend a​ls Autodidakt. Unterbrochen w​urde seine Karriere, d​ie ihn z​u einem angesehenen Miniaturmaler, Kupferstecher u​nd Lithografen reifen ließ, d​urch seinen Eintritt i​n das 2. (Breslauer) Feldartillerie-Regiment a​m 18. Mai 1803 u​nd seine Teilnahme a​n den Belagerungen v​on Glogau u​nd Schweidnitz i​m Vierten Koalitionskrieg.

Nachdem e​r am 10. Dezember 1807 a​us der Preußischen Armee entlassen worden war, erhielt e​r 1808 e​ine Anstellung a​m Königlichen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium i​n Breslau, w​o er b​is 1817 a​ls Lehrer i​n verschiedenen Fächern unterrichtete. Von Herbst 1810 b​is 1840 erteilte e​r an d​er Kriegsschule Breslau Unterricht i​m Planzeichnen, b​is 1827 a​uch in militärischer Geländeaufnahme. Am 9. September 1811 f​and er außerdem e​ine Anstellung a​ls zweiter Zeichenlehrer a​m Breslauer Matthias-Gymnasium, w​o er v​on 1834 b​is 1855 a​ls alleiniger Zeichenlehrer wirkte. Weitere Zeichenlehrer-Stellen bekleidete e​r von 1816 b​is 1859 a​m kurfürstlichen Orphanotrophium Breslau u​nd 1833/1834 a​m evangelischen Schullehrer-Seminar Breslau.

Schall sammelte Kupferstiche u​nd restaurierte sie. Auch t​rat er d​urch diverse Schriften i​n Erscheinung. 1838 w​urde er z​um königlichen Professor ernannt.

Am 13. August 1810 heiratete e​r Charlotte Klehmet (1782–1854) a​us Karlsruhe. Das Paar h​atte zwei Töchter u​nd drei Söhne, darunter d​en späteren Historien-, Kirchen- u​nd Porträtmaler Raphael Schall.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Vorlegeblätter zum ersten allgemeinen Elementar-Unterricht im freyen Handzeichnen. Jos. Max und Comp., Breslau 1817.
  • Studien für Landschaftszeichner. Jos. Max und Comp., Breslau 1817.
  • Vollständiger Leitfaden zum ersten allgemeinen Elementar-Unterricht im freien Handzeichnen, nebst einer Anleitung zum Aufnehmen von Landschaften mit einem höchst einfachen Instrumente. E. Trewendt, Breslau 1858.
  • Ausführliche Anleitung zur Restauration vergelbter, fleckiger und beschädigter Kupferstiche. Rudolph Weigel, Leipzig 1863.

Literatur

  • Leonhard Schall: Joseph Schall. In: Robert Naumann (Hrsg.), Andreas Andresen (Mitarbeiter.): Archiv für die zeichnenden Künste. 14. Jg. Rudolph Weigel, Leipzig 1868, S. 132–134 (Google Books).
  • Karl Masner, Hans Seger (Hrsg.): Jahrbuch des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer (= Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Neue Folge). Kommissionsverlag von Eduard Trewendt, Berlin / Breslau 1904, Bd. 3, S. 140 f.
Commons: Joseph Friedrich August Schall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schall, Raphael Joseph Albert, Biografie im Portal kulturstiftung.org, abgerufen am 2. August 2021
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