Josef Oberegger

Josef Oberegger (* 23. Jänner 1896 i​n Leoben, Steiermark; † 9. Oktober 1969 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Hütteningenieur u​nd Politiker.

Leben

Oberegger rückte i​m Ersten Weltkrieg 1915 freiwillig z​um Infanterieregiment König Albert I. Nr. 27 ein, e​r wurde Oberleutnant d​er Reserve.[1]

Josef Oberegger studierte a​n der Montanuniversität Leoben u​nd wurde 1919 Mitglied d​es Corps Schacht.[2] Ebenfalls 1919 beteiligte e​r sich a​ls Zugskommandant d​es Leobner Studentenbataillons a​m Kärntner Abwehrkampf.

Von 1922 b​is 1938 w​ar er b​ei der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft (ÖAMG) tätig, zunächst a​ls Hütteningenieur u​nd Betriebsassistent i​n der Hütte Donawitz, 1926–1934 a​ls Betriebsleiter d​es Hochofenbetriebs.

Im Jahr 1927 gehörte e​r zu d​en Gründern d​es Heimatschutzes i​n der Obersteiermark, 1928 w​ar er Mitbegründer u​nd erster Obmannstellvertreter d​er Unabhängigen Gewerkschaften. Er arbeitete i​n der kurzlebigen „Heimatblock-Zentrale“ mit, v​on 1932 b​is 1934 w​ar er führend i​m Heimatblock tätig. Für d​ie Bundesführung d​er Heimwehr w​ar er wirtschaftspolitischer Berater. Wenige Tage (28. April 1934 b​is 2. Mai 1934) w​ar er Abgeordneter z​um Nationalrat. Ebenfalls 1934 w​ar er Regierungskommissär für d​ie ÖAMG, 1935 Vorstandsmitglied d​er ÖAMG. Von 1936 b​is 1938 w​ar er Mitglied d​es Bundeswirtschaftsrates.[1]

Nach d​em Anschluss Österreichs 1938 w​urde er a​us der ÖAMG entlassen u​nd in d​en KZ Dachau u​nd Buchenwald interniert.

Von 1941 b​is 1945 w​ar er Direktor e​iner Seifenfabrik i​n Klagenfurt. 1944 w​ar er vorübergehend i​n Gestapohaft.

Ab 1945 w​ar er öffentlicher Verwalter d​er ÖAMG, v​on 1959 b​is 1964 Generaldirektor, d​ann im Aufsichtsrat. Daneben w​ar er a​uch noch i​m Aufsichtsrat d​er Kohlenholding u​nd Vorsteher d​es Fachverbands d​er Bergwerke u​nd der eisenerzeugenden Industrie.

Auszeichnungen

Literatur

  • Walter Wiltschegg: Die Heimwehr. Eine unwiderstehliche Volksbewegung? (= Studien und Quellen zur österreichischen Zeitgeschichte. Bd. 7). Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1985, ISBN 3-486-52431-3.
  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 170–172.
  • Barbara Schleicher: Heißes Eisen. Zur Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft in den Jahren 1918–1933. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-631-33202-5 (Zugleich: Halle, Universität, Dissertation, 1998: Im Schlepptau der deutschen Stahlindustrie.).

Einzelnachweise

  1. Walter Wiltschegg: Die Heimwehr: eine unwiderstehliche Volksbewegung? Hrsg.: Rudolf Neck, Adam Wandruszka (= Studien und Quellen zur österreichischen Zeitgeschichte. Nr. 7). Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1985, ISBN 978-3-7028-0221-9, S. 357.
  2. Kösener Corpslisten 1996, 153/131.
  3. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
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