Josef Carl Knaflitsch
Josef Carl Knaflitsch (* 29. September 1907 in Wien, Österreich-Ungarn; † 22. Februar 1982 in Salzburg) war ein österreichischer Komponist, Kapellmeister, Klavierbegleiter und Hochschullehrer. Er schrieb Musik für Singspiele und Operetten. Er komponierte mehr als tausend Lieder und Chansons.
Leben
Er war ein Sohn des Gymnasialdirektors Dr. phil. Karl Knaflitsch[1] und der Petronilla Knaflitsch, geb. Staffler.
Von 1917 bis 1925 besuchte er das Humanistische Gymnasium der Theresianischen Akademie in Wien IV, Favoritenstrasse 15., die Matura erfolgte mit Auszeichnung. Danach belegte Knaflitsch ein Jusstudium an der Universität Wien bis zur 1. Staatsprüfung. Er besuchte die Kapellmeisterschule bei Rudolf Nilius am Neuen Wiener Konservatorium und nahm Privatstunden bei dem Pianisten Carl Lafite, danach belegte er ein Studium an der Kirchenmusikalischen Abteilung der Musikakademie in Wien.
Von 1936 bis 1938 wirkte er als Hauskomponist der Kleinkunstbühne „Literatur am Naschmarkt“; von 1938 bis 1944 war er Hauskomponist der Kammerkunstbühne „Wiener Werkel“. Von 1945 bis 1946 arbeitete Knaflitsch als Kapellmeister am „Theater in der Josefstadt“, von 1946 bis 1948 war er Leiter des Kabaretts „Kleines Welttheater – KWT“ in Innsbruck. Von 1949 bis 1951 war er Kapellmeister am „Theater in der Josefstadt“. Verschiedene Tourneen unternahm er mit Kabarett-Ensembles durch Deutschland, Schweiz und Österreich. Knaflitsch unterrichtete von 1956 bis 1972 als Lehrer und Professor am Schauspielseminar der Akademie Mozarteum in Salzburg in den Fächern Musikwissen, Gehörbildung, Notenkunde und Chanson.
Werke (Auswahl)
- 1924 OPUS 12 Valse I fismoll Klavier
- 1929 OPUS 82a Spiel auf Zigeuner Tango
- 1931 OPUS 110 Signorina Angelina Fox
- 1934 OPUS 205 Sissy-Walzer Walzer
- 1935 OPUS 222 Musik zu „Kasimir und Karoline“ (Ödön von Horvath)
- 1935 OPUS 224 Die Türkenannerl Singspiel-Operette
- 1935 OPUS 229 Skandal in London Operette in 3 Akten
- 1939 OPUS 360 2.Werkelprogramm Mai 1939 (Kleine Geschichten aus Groß-Wien)
- 1940 OPUS 369 Wochenend im Mai Operette
- 1941 OPUS 409 6. Werkelprogramm April Mai 1941
- 1945 Wiener Werkel Programm Zukunftsmusik 24. Okt. 1945 (Literatur im Moulin Rouge)
- 1948 Musik für Kleines Welttheater (KWT) Innsbruck
- 1956 Orgel-Messe in a-moll für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Uraufführung 1978 Franziskanerkirche Salzburg[2]
- Der Nachlass befindet sich seit dem 10. Oktober 2014 im Österreichischen Kabarettarchiv[3]
Operettenaufführungen
Musik zum Salzburger Straßentheater
- 1971 „Theater in der Vorstadt“ (Karl Valentin)[6]
- 1973 „Die Heiratsschwindlerin“ (Lotte Ingrisch)[7]
- 1974 „Tritschtratsch“ (Johann Nestroy)
- 1975 „Kasperl als Prinz“ (Franz Pocci)
- 1976 „Himmelwärts“ (Ödön von Horvath)
- 1977 „Häuptling Abendwind“ (Johann Nestroy)
- 1978 „Reise nach Tarockanien“ (Szenen von Fritz von Herzmanovsky-Orlando)
- 1980 „Frühere Verhältnisse“ (Johann Nestroy)
Literatur
- Alexander Rausch: Knaflitsch, Josef Carl. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Weblinks
- Literatur von und über Josef Carl Knaflitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Josef Carl Knaflitsch im Österreichischen Bibliothekenverbund
- Nachlass Knaflitsch im Österreichischen Kabarettarchiv
- Ehemalige Professorinnen und Professoren der Universität Mozarteum Salzburg
Anmerkungen
- http://www.familienkunde.at/Schlesien_Menschen_Knaflitsch.htm
- Rupertusblatt 16. April 1978
- http://www.kabarettarchiv.at/Ordner/sammlungen.htm
- http://www.was-wurde-aus.at/oper_graz_1940-1949.html
- Margit Bachler-Rix, 1977, Die klingende Stadt . Rund um die Bad Ischler Operette . Eine unterhaltsame Dokumentation, S. 46f
- Salzburger Volksblatt 24. und 26. Juli 1971
- Kurier 1. August 1973