Jonas Poher Rasmussen

Jonas Poher Rasmussen (* 1981) ist ein dänisch-französischer Filmregisseur und Drehbuchautor.[1] Seit Beginn der 2000er-Jahre hat er acht Kurzfilme und Dokumentationen inszeniert, die sowohl in seinem Heimatland als auch auf europäischen Filmfestivals preisgekrönt wurden. Sein bislang größter Erfolg war der animierte Dokumentarfilm Flee (2021).

Leben

Jonas Poher Rasmussen entstammt einer jüdischen Familie. Anfang des 20. Jahrhunderts flohen seine Vorfahren aufgrund antisemitischer Ausschreitungen aus Russland nach Dänemark. Seine Großmutter wurde in Kopenhagen geboren, ihre Familie erhielt jedoch kein Asyl und musste nach Deutschland übersiedeln. In der Zeit des Nationalsozialismus lebte seine Großmutter als Schülerin in Berlin, ehe die Familie nach England flüchtete.[2]

Rasmussen wuchs in einem liberalen Umfeld in einer dänischen Kleinstadt auf. Er lebt gegenwärtig in Kopenhagen.[2]

Karriere

Ab Anfang der 2000er-Jahre begann Rasmussen als Filmemacher zu arbeiten und es entstand der 28-minütige Dokumentar-Kurzfilm Easa 2002: A Journey to Vis (2003). Aufmerksamkeit erlangte er durch den 58-minütigen Dokumentarfilm Noget om Halfdan (2006), den er gemeinsam mit Carlo H. E. Agostoni inszenierte. Das im dänischen Fernsehen ausgestrahlte Werk porträtierte den Dichter Halfdan Rasmussen (1915–2002).[1]

Im Jahr 2010 schloss Rasmussen ein Studium beim Kopenhagener Filmkollektiv Super16 ab.[1] Während seines Studiums inszenierte er mehrere Kurzfilme, darunter den 20-minütigen Streifen Et hus af glas mit Anders Budde Christensen, Kitt Maiken Mortensen, Jens Andersen und Malou Reymann in den Hauptrollen.

Mit Searching for Bill (2012) begann sich Rasmussen als Dokumentarfilmer zu etablieren. In dem Werk macht sich Bob Maser quer durch die USA auf die Suche nach einem Ex-Häftling namens Bill, der ihm sein Auto und Geld gestohlen hat. Das Werk wurde auf mehreren internationalen Festivals gezeigt und gewann im Jahr seiner Veröffentlichung den Nordic Dox Award. Im Jahr 2013 folgte ein Preis auf dem israelischen Dokumentarfilmfestival DocAviv in Tel Aviv.

Filmografie

  • 2003: Easa 2002: A Journey to Vis (Dokumentar-Kurzfilm)
  • 2006: Noget om Halfdan (Dokumentarfilm)
  • 2008: Closed Doors (Kurzfilm)
  • 2009: Dagen efter (Kurzfilm)
  • 2010: Et hus af glas (Kurzfilm)
  • 2012: Searching for Bill (Dokumentarfilm)
  • 2015: Det han gjorde (Dokumentarfilm)
  • 2021: Flee (Dokumentarfilm)

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Flee – Press Notes, S. 13 (PDF-Datei, abgerufen am 12. Dezember 2021).
  2. Flee – Press Notes, S. 3 (PDF-Datei, abgerufen am 13. Dezember 2021).
  3. FAKTA: ISBJØRNEN 2021 er uddelt! Nordisk Film, 11. November 2021, abgerufen am 7. Januar 2022 (dänisch).
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