Johanneskirche (Hamburg-Rissen)
Die evangelisch-lutherische Johanneskirche in Hamburg-Rissen liegt dort am östlichen Rand des Stadtteilzentrums unter der Adresse Rissener Dorfstraße 2. Sie führt den Namen offiziell seit 1961.[1]
Geschichte und Bau der Kirche
Der Ort Rissen gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Nienstedten und ab dem Ende des 19. Jahrhunderts kirchlich zu Blankenese. Seit 1925 richtete Blankenese eine eigene Pfarrstelle für die Orte Schenefeld, Sülldorf und Rissen ein. Diese war die Grundlage für die ab den frühen 1950er-Jahren eigenständige Gemeinde in Rissen.
Nachdem die Gemeinde Anfang 1934 das Grundstück erwerben konnte, auf dem heute die Kirche steht, erfolgten Planung und Bau von 1935 bis 1936 durch den Architekten Carl Bensel,[2][3] Grundsteinlegung war am 29. September 1935, bereits am 6. November 1935 wurde das Richtfest gefeiert und am 15. März 1936 wurde die Kirche eingeweiht.
Das Gebäude ist ein zweischiffiger Backsteinbau, mit weit herunter gezogenem Satteldach. Diese Bauform ist an historische Dorfkirchen angelehnt und wurde während der ersten Phase des Nationalsozialismus für neue Kirchen populär.[4] Wie bei anderen Kirchenbauten von Bensel sind auch hier Turm, Kirchenschiff und Altarraum im Inneren nicht voneinander getrennt.
Seit dem Bau der Kirche gab es einige kleinere Umbauten und Renovierungen, der größte Umbau erfolgte 1961 unter der Leitung von Heinz Graaf. In seinem Rahmen wurden durch Gerhard Hausmann die Fenster erneuert und die Fensterrosette über dem Altar ergänzt. Den bis dahin vorhandenen separaten Konfirmandensaal unter der Empore gliederte Graaf in das Kirchenschiff ein. Seit 1965 ergänzt das in unmittelbarer Nähe am Raalandsweg gelegene Gemeindehaus die Gebäude der Kirchengemeinde.[5]
Ausstattung
Der Innenraum zeigt heute eine schlichte hölzerne Ausstattung für Altar, Kanzel und Lesepult. Ein von Otto Flath entworfenes Altarbild befindet sich im westlichen Teil des Kirchenschiffs.
Glocken
Die ursprünglichen Glocken waren zwei Bronzeglocken der Gießerei Schilling, die jedoch schon 1940 zu Rüstungszwecken abgegeben werden mussten. Erst Ostern 1953 erhielt die Kirche wieder zwei neue Glocken.
Orgel
Als erste Ausstattung erhielt die Kirche 1936 eine Furtwängler-Orgel, die 1962 durch eine Walcker-Orgel ersetzt wurde. 1994 beschloss der Kirchenvorstand den Bau einer komplett neuen Orgel und beauftragte dazu die Firma Hey Orgelbau.[6]
Die heutige Hauptorgel steht auf der Westempore, sie wurde am 15. Dezember 1996 eingeweiht. Ihre Disposition lautet:[7]
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- Normalkoppeln:I/II, I/III II/III, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppel: III/P
- Spielhilfen: 64 facher Setzer, Mixturen ab, Zungeneinzelabsteller.
In der Kirche befindet sich noch eine kleine Truhenorgel die ebenfalls von Hey gefertigt wurde.
Bilder
- Vollständige Ansicht von Süden
- Symbol des Evangelisten Johannes auf dem Türknauf
- Kanzel
Einzelnachweise
- Eigendarstellung auf der Homepage der Gemeinde. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 29. Oktober 2015 (PDF; 11 MB). Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde, Denkmalschutzamt, 2014.
- Biografie und Werkliste von Carl Bensel auf der Homepage des Architekturhistorikers Jan Lubitz. Abgerufen am 19. Mai 2016.
- Vgl. Kirchenbau im Nationalsozialismus.
- Geschichte Rissens auf der Homepage des Bürgervereins Rissen. Abgerufen am 26. Mai 2016.
- Nr. 245 der Werkliste (Memento vom 18. Mai 2016 im Internet Archive) von Hey Orgelbau. Abgerufen am 18. Mai 2016.
- Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase.nl. Abgerufen am 18. Mai 2016.
Literatur
- Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, S. 286.
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Geschichte der Kirche auf der Homepage der Gemeinde
- Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Stadt Hamburg