Johanneskirche (Gemmrigheim)
Die Johanneskirche ist eine evangelische Pfarrkirche in Gemmrigheim im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.
Geschichte
Die Johanneskirche[1] wurde erstmals 1231 urkundlich erwähnt. Sie war ursprünglich Eigenkirche der Grafen von Vaihingen/Enz. Durch Graf Gottfried wurde sie dem Ritter Rugger von Stockheim verkauft und dieser schenkte das Gotteshaus 1231 dem Augustiner-Chorherrenstift in Backnang.
Im Untergeschoss des Turms der Kirche, eines ursprünglich als Chorturmkirche errichteten Baus, befindet sich der alte Chor der Kirche, der heute zum Kriegerdenkmal umgestaltet ist. Auf halber Höhe des Turms befindet sich eine Turmkapelle mit Fresken aus der Zeit um 1400.
Das Langhaus der Kirche wurde von 1515 bis 1526 errichtet. Bis zur Sanierung 1963/64 war im Langhaus eine dreiseitig umlaufende Empore eingezogen, auf deren Stirnseite die Orgel aufgestellt war. 1963/64 wurde eine neue Orgel im Chor aufgestellt und die alte Empore durch eine schlichte Empore auf der Stirnseite ersetzt. Bei der Renovierung 2012 wurde diese Orgel wieder beseitigt (und nach Berlin verkauft), seither benutzt die Gemeinde ein E-Piano und spart auf eine neue Pfeifenorgel, die auf der Empore aufgestellt werden soll.[2]
Zu den bedeutenden Kunstschätzen der Kirche zählen neben der ausgemalten Turmkapelle die im Langhaus erhaltenen Ziborien der einstigen Seitenaltäre sowie verschiedene Wandmalereien.
Im Inneren der Kirche befindet sich ein aus mehreren roten Sandsteintafeln gefertigtes Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, entworfen und ausgeführt von Albert Volk aus Weinsberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zudem der Turmsockel zu einem Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege umgestaltet, neben Namenstafeln befindet sich dort die liegende Sandsteinfigur eines toten Soldaten.[3]
- Fresken in der Turmkapelle
- Kriegerdenkmal im Turmsockel
- Glockenstuhl
Einzelnachweise
- Mathias Köhler: Die ev. Pfarrkirche St. Johannes d. T. zu Gemmrigheim und ihre Wandmalereien; Gemmrigheim Juni 2015
- www.swp.de
- Norbert Jung: 1914 – Albert Volk – Kriegerdenkmale – 2014, Heilbronn 2014, ISBN 978-3-934096-39-4, S. 15–18.