Johannes Kriege

Johannes Kriege (vollständiger Name Johannes (John) Daniel Jakob Kriege[1]; * 22. Juli 1859 i​n Lüdinghausen; † 28. Mai 1937 i​n Berlin-Dahlem) w​ar ein deutscher Jurist, Diplomat u​nd Politiker (DVP).

Leben und Beruf

Kriege studierte Rechts- u​nd Staatswissenschaften, bestand 1880 d​as erste juristische Staatsexamen u​nd trat anschließend a​ls Gerichtsreferendar i​n den preußischen Justizdienst ein. Nach d​er Promotion z​um Dr. jur. 1881 s​owie dem zweiten juristischen Staatsexamen 1885 w​urde er i​n den Dienst d​es Auswärtigen Amtes einberufen u​nd wirkte s​eit 1887 a​ls kommissarischer Vizekonsul i​n Amsterdam. Er w​ar von 1889 b​is 1894 Konsul i​n Asunción u​nd von 1894 b​is 1896 i​n gleicher Funktion i​n Sarajevo tätig. In d​er Folgezeit arbeitete e​r als Wirklicher Legationsrat u​nd Vortragender Rat i​n der Rechtsabteilung d​es Auswärtigen Amtes. 1900 w​urde er z​um Geheimen Legationsrat ernannt.

Kriege n​ahm an zahlreichen internationalen Konferenzen – u. a. a​n der Zweiten Haager Friedenskonferenz – t​eil und w​ar von 1906 b​is zu seinem Tode Mitglied d​es Ständigen Gerichtshofes i​n Den Haag. Er erhielt 1907 d​ie Ernennung z​um Wirklichen Geheimen Legationsrat u​nd fungierte i​m gleichen Jahr a​ls Zweiter Bevollmächtigter Delegierter b​ei der Haager Friedenskonferenz. Von September 1911 b​is November 1918 w​ar er a​ls Ministerialdirektor Leiter d​er Rechtsabteilung d​es Auswärtigen Amtes. 1916 w​urde er z​um Wirklichen Geheimen Rat befördert. Auch v​or und während d​es Ersten Weltkrieges w​ar er deutsches Delegationsmitglied b​ei internationalen Konferenzen, s​o unter anderem 1918 Erster Bevollmächtigter Delegierter b​ei den Friedensverhandlungen v​on Brest-Litowsk. Nach d​er Novemberrevolution w​urde er i​n den einstweiligen Ruhestand versetzt, b​is er 1924 endgültig a​us dem diplomatischen Dienst ausschied. Währenddessen fungierte e​r als juristischer Berater Kaiser Wilhelm II.

Johannes Kriege w​ar der Vater d​es Juristen Walter Kriege, d​er Schwager d​es Architekten Richard Saran, d​er Onkel d​er Publizistin Mary Saran, d​er Neffe d​es Pastors Otto Funcke u​nd der Enkel d​es Bremer Bürgermeisters Johann Daniel Meier.[1] Er w​ar ein Verwandter d​es Frühsozialisten Hermann Kriege.

Abgeordneter

Kriege w​ar von 1921 b​is 1932 Mitglied d​es Preußischen Landtages.

Einzelnachweise

  1. Kulenkampff'sche Familienstiftung (Hg.), Stammtafeln der Familie Kulenkampff, Bremen: Verlag B.C. Heye & Co 1959, Linie John Daniel Meier, J.D.M., S. 47–50.
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