Johannes Krabbe (Pastor)
Johannes Krabbe, vollständig Johannes Siegmund Krabbe (* 16. Mai 1839 in Hamburg; † 24. Januar 1901 in Ludwigslust) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Autor.
Leben
Krabbe stammte aus einer Theologenfamilie und war ein Sohn von Otto Carsten Krabbe. Theodor Krabbe war sein Bruder. Er besuchte die Große Stadtschule Rostock und studierte ab Ostern 1858 Evangelische Theologie an den Universitäten Rostock[1], Berlin und Erlangen. Er schloss das Studium 1861 wieder in Rostock ab[2] und war von 1862 bis 1864 als Hauslehrer in Ratzeburg tätig. 1863 wurde er an der Universität Rostock zum Dr. theol. promoviert.
1864 wurde er zunächst Subrektor der Schule in Ludwigslust und 1865 Rektor, Kantor und Organist in Tessin; 1866 wurde er zum Stiftsgeistlichen am Stift Bethlehem in Ludwigslust unter der Leitung von Helene von Bülow berufen. Er gab diese Stelle 1870 auf, um im Deutsch-Französischen Krieg in Kriegslazaretten in Frankreich tätig zu sein.
1875 erwarb er in Bad Ischl einen Kornspeicher und ließ ihn durch den Baurat Ludwig F. Krüger zur Evangelischen Pfarrkirche Bad Ischl ausbauen.
1876 gründete er in Bad Sülze die Kinderheilanstalt Bethesda zur Behandlung von an Tuberkulose und Skrofulose erkrankten Kindern.
Auszeichnungen
- Mecklenburg-Schwerinsches Militärverdienstkreuz 2. Klasse am roten Bande[3]
- Feldzugsmedaille 1870/71 für Nichtkombattanten
- Königlicher Kronen-Orden (Preußen), 4. Klasse mit dem Roten Kreuz am Erinnerungsband
Werke
- (Herausgeber) Bethlehemskalender. Ein mecklenburgisches Volksbuch. 1867 ff.
- (Herausgeber) Der Bethlehemsbote. Nachrichtenblatt des Stiftes Bethlehem zu Ludwigslust. 1877 ff.
- Eben-Ezer. Ein Gedenkblatt … des Diakonissenhauses Stift Bethlehem in Ludwigslust und dessen Oberin Helene von Bülow. 1876
- Die Scrophulosis, ihre verderblichen Folgen und ihre mögliche Heilung: ein Wort der Bitte für eine im Soolbade Sülze vom Stifte Bethlehem in Ludwigslust zu unternehmende Pflege scrophulöser Kinder. Ludwigslust: Hinstorff 1876
- Die kirchliche Gemeindepflege. Rostock 1885
- Das neue Krankenhaus des Stiftes Bethlehem zu Ludwigslust. Ludwigslust: Hinstorff 1888
- Ueber die Magdalenen-Sache. Eine Aufforderung zur Mitarbeit an den Elendsten der Elenden. Rostock: Stiller 1891
- Helene von Bülow. Ein Lebensbild der Begründerin und ersten Oberin des Diakonissenhauses Bethlehem in Ludwigslust Schwerin: Bahn 1896; 2. Auflage: Ludwigslust: Stift Bethlehem 1930
Literatur
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 5344.
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag im Rostocker Matrikelportal
- Eintrag im Rostocker Matrikelportal
- Auszeichnungen nach Friedrich Walter: Unsere Landesgeistlichen von 1810 bis 1888: biographische Skizzen sämmtlicher Mecklenburg-Schwerinschen Geistlichen. Selbstverlag, Penzlin 1889, S. 164