Johannes Hoops
Johannes Hoops (* 20. Juli 1865 in Bremen-Rablinghausen; † 14. April 1949 in Heidelberg) war ein deutscher Anglist und Mediävist.
Leben
Johannes Hoops studierte in Jena und Freiburg und lehrte von 1894 bis 1896 an der Universität Tübingen und ab 1896 bis ins hohe Alter an der Universität Heidelberg, seit 1902 als ordentlicher Professor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er kurzzeitig mit 80 Jahren Rektor der Universität. Seit 1932 war er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[1] 1939 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[2] Im Jahr 1940 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Vor allem drei Gebiete sind als Arbeitsschwerpunkte zu nennen: altertumkundliche Studien zur Botanik, Forschungen zum Beowulf und die Herausgabe des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde (RGA), dessen Erstauflage von ihm in vier Bänden 1911–1919 herausgegeben wurde.
In Heidelberg wurde eine Straße am Königstuhl nach ihm benannt. Sein Sohn Reinald Hoops (1906–1943) wurde 1939 als linientreuer Nationalsozialist auf den Lehrstuhl für Anglistik der Universität Innsbruck berufen. Er fiel als SS-Untersturmführer in der Sowjetunion.[3]
Literatur
- Heinrich Beck: Hoops, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 606 f. (Digitalisat).
- Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. (Hrsg.): Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität-Heidelberg. Springer, Berlin/Heidelberg/Tokio 2012; Neuauflage: Springer Fachmedien, Wiesbaden 2019. ISBN 978-3-658-26396-6, S. 371 f., doi:10.1007/978-3-658-26397-3
- Hoops, Johannes, in: Frank-Rutger Hausmann: Anglistik und Amerikanistik im „Dritten Reich“. Klostermann, Frankfurt am Main 2003, S. 468f.
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Hoops im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel im neuen RGA (Memento vom 12. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 49 kB)
Einzelnachweise
- Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Johannes Hoops. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 4. Juli 2016.
- Mitglieder der Vorgängerakademien. Johannes Hoops. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 7. April 2015.
- Hoops, Reinald, in: Frank-Rutger Hausmann: Anglistik und Amerikanistik im „Dritten Reich“. Klostermann, Frankfurt am Main 2003, S. 469f.