Johann Wöckherl

Johann Wöckherl (* u​m 1594 (?); † 4. Mai 1660 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Orgelbauer. Seine Orgel i​n der Franziskanerkirche i​n Wien v​on 1642 i​st die älteste spielbare i​n Österreich, d​ie Orgel i​n Sopron v​on 1633 d​ie älteste erhaltene in Ungarn.

Spieltisch in Wien

Leben

Über Johann Wöckherls Person g​ibt es k​aum historische Nachrichten. Von 1629 i​st die älteste Erwähnung über Reparaturen i​n Wien erhalten, 1660 s​tarb er i​n Wien.

Werkliste (Auswahl)

Von Johann Wöckherl s​ind einige Neubauten i​n Österreich, Ungarn u​nd Mähren bekannt, d​azu zugeschriebene i​n Österreich u​nd der heutigen Slowakei. Erhalten s​ind die Orgeln d​er Franziskanerkirche i​n Wien u​nd in St. Georg i​n Sopron, d​azu zugeschriebene Prospekte i​n Pöllaberg i​n Niederösterreich u​nd Skalica i​n der Slowakei, h​ier fettgedruckt.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterErbauerBemerkungen
1629 Wiener Neustadt Dom dokumentiert Reparaturen
1633 Ödenburg (Sopron), Ungarn St. Georg I  ? Monogramm H. W. in der Orgel Holzflöte 8' von 1580?, 1756 neuer Prospekt und Umbau auf I/10, 1944 beschädigt, 1953 Erweiterung, 2003–2008 Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel von 1756, älteste erhaltene Orgel in Ungarn[1][2][3]
1634 Wien Burgkapelle I 4 zugeschrieben Positiv, um 1780 von Kaiserin Maria Theresia nach Páty in Ungarn verschenkt, 1945 zerstört
1635 Heiligenkreuz, Niederösterreich Klosterkirche dokumentiert Positiv, 1683 zerstört
1640/1642 Wien Augustinerkirche dokumentiert Erweiterung
1641–1642 Wien Franziskanerkirche II/P 20 dokumentiert Neubau, älteste spielbare Orgel in Österreich → Orgel
1647 Groß-Enzersdorf, Niederösterreich Kirche dokumentiert Neubau für 147 Gulden
1648 Kirnberg, Niederösterreich Kirche dokumentiert Neubau
1648 St. Gotthard, Niederösterreich Kirche dokumentiert Neubau, 1758 verbrannt
1648 Pöllaberg, Niederösterreich Filialkirche I 4 zugeschrieben Prospekt erhalten, Positiv
1649 Skalitz (Skalica), heute Slowakei St. Michael 16 zugeschrieben Prospekt erhalten, 2007 neues Werk von M. Walcker-Mayer[4]
1650 Heiligenkreuz Klosterkirche dokumentiert Positiv für 500 Gulden, 1683 zerstört
1651 Wien St. Michael dokumentiert große Orgel, Reparatur
1652 Wien St. Michael dokumentiert Reparatur der kleinen Orgel
1655 Kremsier (Kroměříž), Mähren St. Mauritius I 6 dokumentiert Neubau zweier Positive
1658 Olmütz (Olomouc), Mähren Dom St. Wenzel I 7 dokumentiert Neubau eines Positivs mit Subbas 16′
1660 Schwarzenbach an der Gölsen, Niederösterreich Kirche dokumentiert Neubau

Literatur

  • Hans Heiling: Der Orgelbauer Johann Wöckherl – ein Wiener Meister des Frühbarock. In: Singende Kirche. Band 45/2. 1998. S. 89–91.
  • Gottfried Allmer: Wöckherl (Weckerl), Johann. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  • Stanislav Šurin: Johann Wöckherl - profil organára. In: Adoramus te, časopis o duchovnej hudbe. 2/1999. S. 11–13. (slowakisch), PDF

Einzelnachweise

  1. Orgonája Domkirche, mit Geschichte und Dispositionen (ungarisch)
  2. Orgonája mit Fotos und Geschichte (ungarisch)
  3. Johann-Woeckherl-Organ in Sopron mit abweichender Disposition (von 1957?) und Angabe zu Register von 1580 (englisch)
  4. Skalica Orgel (slowakisch)
Commons: Johann Wöckherl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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