Johann Sophian Christian Richter

Johann Sophian Christian Richter (* 16. Januar 1875 Bayreuth; † 17. Februar 1951 i​n Burgwindheim) w​ar ein deutscher Politiker (Zentrum).

Johann Sophian Christian Richter

Leben und Wirken

Richter w​urde als Sohn e​ines Schneidermeisters geboren. Er besuchte v​on 1882 b​is 1886 d​ie Volksschule i​n Bayreuth, danach d​ie Kreisrealschule z​u Bayreuth u​nd von 1892 b​is 1894 d​ie Industrieschule i​n Nürnberg. Von 1894 b​is 1896 studierte e​r an d​er Technischen Hochschule i​n München. In d​en Jahren 1896 b​is 1898 arbeitete e​r als Zollpraktikant i​n Hof i​n Bayern u​nd Nürnberg. Von 1898 b​is 1906 arbeitete e​r als Hauptzollamtsassistent z​u Simbach u​nd Nürnberg. 1902 heiratete er. Am 1. Februar 1906 w​urde Richter Steueroberkontrolleur. Am 20. Juli 1918 w​urde er Steuerinspektor i​n Landau i​n der Pfalz.

Im Januar 1912 wurde Richter als Kandidat der Zentrumspartei für den Wahlkreis Pfalz 5 (Germersheim-Bergzabern) in den Reichstag des Kaiserreiches gewählt, dem er bis zur Novemberrevolution von 1918 angehörte.[1] Im Januar 1919 wurde Richter als Kandidat des Zentrums für den Wahlkreis 27 (Pfalz) in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, in der er bis zur Zusammenkunft des ersten Reichstages der Weimarer Republik im Juni 1920 saß. Ab 1919 wurde er des Separatismus in der Pfalz verdächtigt. Am 23. April 1923 wurde er ans Hauptzollamt Nürnberg versetzt, kam dieser Anordnung nicht nach und wurde einem Dienststrafverfahren unterworfen. Im Sommer 1923 soll er im französischen Zolldienst in der besetzten Pfalz tätig gewesen sein. Dem Ermittlungsverfahren wegen Landesverrats entging er durch die Amnestie des Londoner Abkommens. Danach lebte er in Wiesbaden[2].

Einzelnachweise

  1. Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1913, S. 96 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250); vergleiche auch Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1015–1018.
  2. Verwaltung und Politik in der besetzten Pfalz zur Zeit der Weimarer Republik, Helmut Gembries, S. 465
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