Johann Karl Chotek von Chotkow

Johann Karl (seit 1745) Graf Chotek v​on Chotkowa u​nd Wognin, (* 29. Oktober 1704 i​n Prag; † 8. November 1787 i​n Wien) w​ar böhmisch-österreichischer Hofkanzler i​m Dienst d​er Habsburgermonarchie.

Herkunft

Johann Karl Graf Chotek entstammte d​em böhmischen a​lten Adelsgeschlecht d​er Chotek v​on Chotkow u​nd Wognin v​om Stammsitz Chockow b​ei Radnitz (Landkreis Pilsen) u​nd war e​in Sohn d​es 1702 i​n den böhmischen Freiherrnstand, 1723 i​n den böhmischen Grafenstand u​nd 1745 i​n den Reichsgrafenstand erhobenen Wenzel Ritter Chotek v​on Chotkow u​nd Wognin (1674–1754), a​uf Bieloschitz u​nd seiner Ehefrau Maria Theresia Scheidler v​on Scheidlern, a​uf Jeniowes (Jenineves) u​nd Weltrus (Vertrusy) b​ei Melnik a​n der Elbe, welche diesen Herrschaftsbesitz a​ls Heiratsgut i​n ihre a​m 28. Oktober 1698 i​n Prag geschlossene Ehe einbrachte u​nd damit d​en sozialen Aufstieg d​er Chotek ermöglichte. Sie w​ar eine Tochter d​es Ferdinand Scheidler (Zeidler) v​on Zeidler genannt Hofmann, königlicher Hauptmann d​er Prager Kleinseite u​nd Landeskämmerer i​m Königreich Böhmen, u​nd der Maria Theresia, geborene Gräfin Losy v​on Losimthal, e​inem der damals s​ehr vermögenden Ehepaare i​n Böhmen.

Familie

Johann Karl (seit 1745) Reichsgraf Chotek v​on Chotkowa u​nd Wognin (1704–1787), a​uf Jeniowes u​nd Weltrus, heiratete a​m 25. Mai 1740 i​n Wien Anna Maria Theresia, geborene Gräfin Kottulinsky v​on Kottulin u​nd Krzizkowitz (* 17. Juni 1711 i​n Wien; † 26. März 1798 ebenda), verwitwete Gräfin Browne d​e Hatois, a​us einer Familie i​n Schlesien u​nd eine Tochter d​es Franz Karl Graf Kottulinsky v​on Kottulin u​nd der Maria Antonia Gräfin v​on Rottal. Der Sohn d​es Ehepaares Johann Karl Graf Chotek u​nd der Anna Maria Theresia Gräfin Chotek w​ar Johann Nepomuk Rudolph Graf Chotek v​on Wognin, a​m 17. Mai 1748 i​n Wien geboren u​nd ebenda a​m 26. August 1824 verstorben, 1802 Oberstburggraf i​n Prag u​nd Gubernialpräsident i​m Königreich Böhmen, 1805 K.k. Staats- u​nd Konferenzminister, verehelicht a​m 18. Mai 1772 m​it Maria Sidonia Gräfin v​on Clary-Aldringen, a​us deren Ehe a​cht Kindern stammten u​nd durch v​ier ihrer Söhne VIER LINIEN d​er Reichsgrafen Chotek v​on Wognin entstanden.

Johann Karl Graf Chotek h​atte den älteren Bruder Rudolph Graf Chotek v​on Chotkow (1708–1771), 1761–1771 Oberstkanzler d​es Königreich Böhmen, Familienfideikommissgründer m​it den Herrschaften Jeniowes (Jenineves) u​nd Weltrus (Vertrusy), d​em Heiratsgut seiner Mutter, d​urch deren Besitz e​r die erbliche Reichsrathswürde i​m Österreichischen Herrenhaus erhielt u​nd im Jahre 1737 Maria Aloysia Stephanie Gräfin Kinsky v​on Wchinitz u​nd Tetau, verwitwete v​on Würben (Wrbna) u​nd Freudenthal ehelichte. Sie s​ind die Großeltern d​es Ferdinand Maria Chotek v​on Chotkow (1781–1836), Fürst-Erzbischof d​es Erzbistum Olmütz i​n Mähren.

Leben

Johann Karl Graf Chotek von Chotkowa und Wognin war kaiserlicher Gouverneur der Oberpfalz und als Feldzeugmeister kaiserlicher Generalkriegskommissär in Italien, danach k.k. Direktorialkanzler und böhmisch-österreichischer Hofkanzler, Ritter des St.Wenzels-Orden und Träger des Grosskreuzes des Sankt Stephansorden. Im Jahr 1753 schenkte ihm die österreichische Kaiserin Maria Theresia von Habsburg-Lothringen das Palais Strozzi in der Josefstadt (Wien), an welches er einen Seitenflügel anbauen ließ. Weitere Ausbaupläne wurden durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) gehindert und finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn, größere Teile des dazugehörigen Garten zu verkaufen.

Literatur

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