Johann Georg Tanner

Johann Georg Tanner (* 10. April 1828 i​n Herisau; † 10. Februar 1897 ebenda; heimatberechtigt ebenda) w​ar ein Schweizer Kaufmann, Gemeindepräsident, Mitglied d​es Kleinen Rats, Kantonsrat u​nd Nationalrat a​us dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Leben

Johann Georg Tanner w​ar ein Sohn v​on Laurenz Tanner, Drogist u​nd Spezereihändler i​n ärmlichen Verhältnissen, u​nd Anna Barbara Lenggenhager. Im Jahr 1853 heiratete e​r Anna Katharina Signer, Tochter v​on Johann Jakob Signer, Appreturbesitzer.

Von 1843 b​is 1846 absolvierte e​r eine kaufmännische Lehre i​n Schaffhausen u​nd übernahm 1849 d​as väterliche Geschäft. 1868 wandelte e​r es i​n ein Kolonialwarengeschäft um. 1872 w​urde er Teilhaber d​er Bleicherei u​nd Appretur seines Schwagers Jakob Signer i​n Herisau.

Tanner w​ar ab 1857 b​is 1861 Gemeinderat u​nd von 1863 b​is 1868 Gemeindehauptmann i​n Herisau. Von 1862 b​is 1868 s​ass er i​m Ausserrhoder Grossrat. Ab 1868 b​is 1872 amtierte e​r als Oberrichter, i​n den Jahren 1872 b​is 1873 a​ls Landeshauptmann u​nd von 1873 b​is 1874 a​ls Landesseckelmeister.[1] Ab 1875 b​is 1879 s​ass er i​m Revisionsrat. Von 1875 b​is 1881 h​atte er d​as Amt d​es Bezirksgerichtspräsidenten inne. Von 1875 b​is 1878 w​ar er freisinniger Nationalrat u​nd von 1885 b​is 1891 Kantonsrat.

Ab 1877 b​is 1880 präsidierte e​r den Appenzell-Ausserrhodischen Volksverein. Tanner engagierte s​ich besonders für e​ine Bahnverbindung Herisau–St. Gallen, e​ine Realschule i​n Herisau u​nd das hinterländische Bezirkskrankenhaus. Als Exponent kirchlicher Reformen gehörte e​r 1877 b​is 1890 d​er evangelischen Synode an.

Literatur

  • Erich Gruner, Karl Frei: Die Schweizerische Bundesversammlung 1848–1920. Band 1. Francke, Bern 1966, S. 523.
  • Thomas Fuchs: Geschichte der Gemeinde Herisau. Appenzeller Verlag, Herisau 1999, S. 273, 284.

Einzelnachweise

  1. Zur Funktion der Landesämter (Landesbauherr, Landesfähnrich, Landeshauptmann, Landammann) vgl. Otto Tobler: Entwicklung und Funktionen der Landesämter in Appenzell A. Rh. vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Bern 1905. In: Appenzellische Jahrbücher. 34. Jg., 1906, S. 1–164, hier v. a. ab S. 71 (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich).
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