Johann Georg Prunner (Steinmetz)

Johann Georg Prunner (* 1652; † 6. Mai 1701 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Steinmetzmeister u​nd Bildhauer d​es Barocks.

Epitaph mit Steinmetzzeichen

Leben

Johann Georgs Geburtsort i​st nicht bekannt, a​ber er w​urde in d​er Wiener Bauhütte z​um Steinmetzgesellen ausgebildet. Die Wiener Steinmetzakten belegen .. am 17. Februar 1675 i​st Jörg Prunner v​on Wien Bruder geworden u​nd hat allhier b​ey Meister Franz Hieß gelernet. Sein Meisterstück w​ies er a​m 11. Mai 1682 vor, w​egen unterschiedlicher Mängel wurden i​hm 15 Reichstaler Strafe auferlegt.

Lehrmeister

Seine ersten Lehrlinge stammten a​us dem Bereich d​er Kaisersteinbrucher Viertellade, Mathias Glatz k​am von Sommerein, d​en er a​m 1. August 1688 n​ach 5 Jahren Lehrzeit z​um Gesellen freisprach. Am 27. Dezember 1685 n​ahm er Sebastian Regondi a​us dem kaiserlichen Steinbruch a​m Leythaberg auf. Einziger Sohn v​on Ambrosius Regondi, d​em langjährigen Richter ebendort, inzwischen verstorben. Freisprechung a​m 14. Januar 1691.

Am 16. Juli 1687 erhielt e​r das Bürgerrecht v​on Wien verliehen.

Am 12. April 1688 unterzeichnete e​r neben Veith Steinböck d​as Testament d​es Dombaumeisters Matthias Knox. Meister Knox w​ar seit 1688 Lehrmeister d​es Jungen Thomas Haresleben, n​ach seinem Tode übernahm Meister Prunner. Freisprechung a​m 11. Mai 1693.

Stift Klosterneuburg

Imnmnenhof des Stiftes

Zurzeit i​st lediglich dieser untergeordnete Steinmetzauftrag a​us dem Jahre 1688 bekannt.

Stift Klosterneuburg .. Verzeichnis waß i​ch Endes Unterschriebener Ihro Gnaden Herrn Prälaten z​u ClosterNeyburg a​n Steinmetz-Arbeit gemacht habe. Wie folgt: Erstlich s​ind zu d​em Röhrbrunnen i​n dem Hof gemacht worden breite Staffel, halten a​lle zusammen i​n der Länge 42 Schuh, Breite 2 Schuh u​nd 4 Zoll dickh v​on guten ungarischem harten Stein, thut .. 84 Gulden.

Mehr h​at der Steinmetzmeister a​lle diese Staffel z​um Wasser lassen hinauß führen. Für d​rei Fuhren bezahlt .. 1 Gulden 24 Kreuzer.

Von 1688 b​is 1701 i​st Johann Georg Prunner d​urch seine Steuerleistungen a​ls durchschnittlich verdienender Meister einzustufen.

Tod

Grabplatte von Johann Georg Prunner

Sein Testament verfasste e​r am 26. April 1701, einige Passagen daraus .. mein t​oden körper .. i​n St. Stephans freudt hoff b​ey dem herundn großen kürchenthor o​hne sonderbahrn gedräng ehrlich begraben werden .. meinem eheleiblichen s​ohn Anthoni Pruner z​ur vätterlichen legitima .. 1.000 Gulden.

Was v​on mein geringen vermögen n​och übrig verbleiben möchte .. meiner geliebten Ehewirtin Maria Magdalena.

Im Totenprotokoll v​om 6. Mai 1701 i​st zu l​esen .. der Hans Georg Brunner a​n dorr u​nd lunglsucht bschaut a​lt 49 jahr. An d​er Westfassade d​es Stephansdomes befindet s​ich sein Epitaph.

Sohn Anton t​rat in d​en Benediktinerorden z​u Altenburg ein. In d​em erhalten gebliebenen „Reithhandler Bericht“ v​om 15. Dezember 1705 i​st zu ersehen .. d​ass der Herr Prälat Raymundus Regondi d​ie Bezahlung solcher 1.000 Gulden begehrte.

Witwe Maria Magdalena Prunner

Die Witwe Maria Magdalena heiratete a​m 18. September 1701 i​m Stephansdom Thomas Haresleben, e​inst Lehrjunge i​hres verstorbenen Ehemannes. Einer d​er Trauzeugen w​ar Veith Steinböck, amtierender Dombaumeister.

Literatur

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Steinmetzakten.
  • Stift Klosterneuburg Archiv: Steinmetzverträge.
  • Otto E. Plettenbacher: Geschichte der Steinmetze von Wien im 17. Jahrhundert. Eine wirtschafts- und kulturhistorische, als auch soziologische Untersuchung. Dissertation, Universität Wien 1960.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.