Johann Georg Krafft

Johann Georg Krafft, a​uch Johann Georg Kraft (* 8. Juni 1740 i​n Baiersdorf b​ei Erlangen; † 2. Juli 1772 i​n Erlangen) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Hochschullehrer.

Leben

Johann Georg Krafft w​ar der Sohn v​on Konrad Adam Krafft, Oberamtsaktuar, Steuer- u​nd Akziseeinnehmer u​nd dessen Ehefrau Agnes Catharina (geb. Arzberger); s​ein Bruder w​ar Syndikus d​er Universität Erlangen, Sebastian Adam Krafft (1736–1814)[1][2].

Er erhielt anfangs Privatunterricht z​u Hause, u​nter anderem b​ei Johann Jacob Sartorius, d​er ihn a​uch zum Studium empfahl, u​nd besuchte v​on 1752 a​n das Gymnasium i​n Erlangen (heute: Gymnasium Fridericianum); d​ort hatte e​r unter anderem Unterricht b​ei Friedrich Deubner (1701–1758), Johann Samuel Wiesner u​nd Georg Besenbeck. Er beendete d​ie Schule a​m 11. Mai 1756 u​nd immatrikulierte s​ich im Sommer 1756 a​n der Universität Erlangen u​nd studierte Philologie, Philosophie u​nd Theologie; d​azu hörte e​r Vorlesungen b​ei Simon Gabriel Suckow, Johann Paul Reinhard, Johann Samuel Wiesner, Joachim Ehrenfried Pfeiffer, Caspar Jakob Huth u​nd Johann Martin Chladni.

Am 2. Januar 1759 w​urde er zweiter u​nd 1762 erster Collaborator a​m Gymnasium i​n Erlangen, d​azu wurde e​r am 3. Februar 1763 Vikar i​n Erlangen; s​eine Ordination erfolgte a​m 13. Juli 1763 i​n Bayreuth.

Nachdem e​r am 5. November 1764 z​um Magister phil. promovierte u​nd sich a​m 27. April 1765 für Philosophie a​n der Universität Erlangen habilitierte, begann e​r im Sommersemester 1765 Vorlesungen a​ls Privatdozent a​n der Universität Erlangen z​u halten. Am 10. Oktober 1765 w​urde er d​ort zum außerordentlichen Professor ernannt[3] u​nd am 22. März 1766 i​n die Philosophische Fakultät aufgenommen; 1768 lehnte e​r Berufungen a​ls Gymnasiallehrer n​ach Coburg u​nd Rinteln ab.

Am 21. April 1768 erfolgte s​eine Berufung z​um ordentlichen dritten Professor d​er Theologie s​owie zum Universitätsprediger. Seine Aufnahme i​n den Senat erfolgte a​m 28. Juli 1768.

Bevor e​r am 18. April 1769 i​n die Theologische Fakultät aufgenommen w​urde und s​ein philosophisches Lehramt niederlegte, promovierte e​r am 2. November 1768 z​um Dr. theol.

Er w​ar unter anderem m​it dem Philosophen Johann Georg Heinrich Feder befreundet.[4]

Johann Georg Krafft w​ar seit 1770 m​it Kunigunda Eleonora (geb. Wels) verheiratet, gemeinsam hatten s​ie ein Kind.

Mitgliedschaften

  • Johann Georg Krafft wurde 1767 von der 1766 gegründeten Physikalisch-Ökonomischen Bienengesellschaft[5] in der Oberlausitz zum Ehrenmitglied ernannt.
  • 1768 wurde er als Ehrenmitglied der Lateinischen Gesellschaft in Karlsruhe aufgenommen.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Johann Georg Krafft. In: Georg Wolfgang Augustin Fikenscher: Vollständige akademische Gelehrten-Geschichte der Königlich Preußischen Friedrich-Alexanders Universität zu Erlangen von ihrer Stiftung bis auf gegenwärtige Zeit. Nürnberg1 1806. S. 88 f.
  • Johann Georg Krafft. In: Clemens Alois Baader: Lexikon verstorbener Baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts, 2. Band, 1. Teil. Augsburg und Leipzig 1825.
  • Johann Georg Krafft. In: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960. Teil 1: Theologische Fakultät – Juristische Fakultät. Erlangen 1993. ISBN 3-922135-92-7. S. 48.

Einzelnachweise

  1. Georg Wolfgang Augustin Fikenscher: Geschichte der Königlich Preussischen Friederich-Alexanders-Universität zu Erlangen von ihrem Ursprung bis auf gegenwärtige Zeiten. Ahl, 1795 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2020]).
  2. Sebastian Adam Krafft (GND 100200893) – Baader / Lipowsky. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  3. Johann Georg Veit Engelhardt: Die Universität Erlangen von 1743–1843. Zum Jubiläum 1843. Barfus, 1843 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2020]).
  4. Johann Georg Heinrich Feder: Ausgewählte Schriften. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-048945-3 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2020]).
  5. bienenzuchtverein1907dueppenweiler: 250 Jahre Oberlausitzer Bienengesellschaft. In: Bienenzuchtverein 1907 Düppenweiler e.V. 31. Januar 2017, abgerufen am 11. Juni 2020 (deutsch).
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