Johann Friedrich Roth

Johann Friedrich Roth (* 9. Mai 1863 i​n Schwabach, Königreich Bayern; † 23. August 1943 i​n Jena) w​ar ein deutscher Bürgermeister u​nd Politiker (FVp/DDP).

Leben

Roth w​ar der Sohn e​ines Schuhmachermeisters. Er arbeitete zunächst 14 Jahre a​ls Volksschullehrer, u. a. i​n Fürth. Danach studierte e​r von 1891 b​is 1893 Rechtswissenschaften a​n der Universität Leipzig. Im Jahr 1893 erwarb e​r die Staatsbürgerschaft i​n Sachsen u​nd das Bürgerrecht i​n Leipzig u​nd promovierte a​ls Dr. phil. Zwei Jahre später bestand e​r dort d​as Referendarexamen u​nd wurde 1898 Ratsreferendar i​n der Messestadt. Im Jahr darauf l​egte er i​n Dresden d​ie Zweite juristische Staatsprüfung a​b und arbeitete anschließend a​ls Gewerberichter i​n Leipzig.

Im April 1902 w​urde Roth z​um Bürgermeister v​on Burgstädt gewählt, 1906 erfolgte d​ie Wahl d​ie Wahl a​uf Lebenszeit.

Von 1909 b​is 1918 w​ar Roth a​ls Mitglied d​er Fortschrittlichen Volkspartei Abgeordneter d​es Sächsischen Landtags für d​en 13. städtischen Wahlkreis. Dort w​ar er v​on 1909 b​is 1913 stellvertretender 1. Sekretär d​er II. Kammer.

Im Jahr 1912 wählte i​hn der Stadtrat v​on Zittau z​um Oberbürgermeister, d​och die übergeordnete Kreishauptmannschaft Bautzen verweigerte d​ie Bestätigung. Im Sächsischen Landtag g​ab es z​u den Hintergründen i​m Mai 1912 e​ine Debatte. Im Zusammenhang d​amit soll Roth a​us der Fortschrittlichen Volkspartei ausgetreten sein.[1]

Von 1919 b​is 1920 gehörte Roth a​ls Abgeordneter d​er DDP d​er Sächsischen Volkskammer an.[2]

Im September 1924 w​urde er v​on der KPD-dominierten Mehrheit d​er Stadtverordneten i​n Burgstädt a​ls Bürgermeister abgewählt. Daraufhin z​og sich Roth zunächst n​ach Partenkirchen i​n Oberbayern zurück, b​evor er 1934 n​ach Jena zog, w​o er 1943 verstarb.[3]

Literatur

Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten d​er II. Kammer d​es Königreichs Sachsen i​m Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente z​ur Geschichte d​es Parlamentarismus u​nd der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 453–454.

Einzelnachweise

  1. Für den bei Döscher/Schröder erwähnten Austritt aus der Partei gibt es in den Protokollen der II. Kammer des Sächsischen Landtags keinen Beleg. Dort wird Roth bis 1918 als Abgeordneter der Fortschrittlichen Volkspartei geführt.
  2. Die bei Döscher/Schröder angegebene und offenbar auf dieser Grundlage in der Literatur anzutreffende Information über eine Mitgliedschaft im Sächsischen Landtag bis 1921 ist in den Protokollen nicht nachweisbar.
  3. C. Sramek: Burgstädt im Aufbruch – Zum 150. Geburtstag eines Bürgermeisters. In: Burgstädter Anzeiger 30/2013, S. 10.
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