Johann Christoph Florschütz

Johann Christoph Florschütz, a​uch bekannt a​ls Rat Christoph Florschütz, (* 29. März 1794 i​n Coburg; † 8. Januar 1882 ebenda)[1] w​ar der Lehrer u​nd langjährige Begleiter v​on Prinz Albert v​on Sachsen-Coburg u​nd Gotha u​nd dessen Bruder Prinz Ernst.

Leben

Florschütz wurde als Sohn eines Coburger Gymnasiallehrers geboren. Er wuchs im Geist der Aufklärung und Liberalität auf. Zunächst besuchte er das Gymnasium Casimirianum und studierte danach, ermutigt durch seinen Vater, Philosophie und Theologie in Jena. 1815 bestand er die Prüfung zum Predigerkandidat in Coburg. Für kurze Zeit war er Hauslehrer in der Familie Mensdorff-Pouilly. Schließlich wurde Florschütz am 4. Mai 1823 zum „Herzoglichen Rat und Prinzen-Instructor“ der beiden Söhne von Herzog Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha berufen. 1826 wurde er zum Konsistorialrat ernannt und erhielt ein Gehalt von 600 Gulden jährlich. Florschütz sorgte hier für einen geregelten Tagesablauf und Nestwärme für die beiden Prinzen deren Eltern sich gerade scheiden ließen. Zudem schickte Florschütz regelmäßig Berichte über Prinz Albert an dessen Onkel, den belgischen König Leopold I. Außer Schreiben, Zeichnen und Musik erteilte Florschütz bis 1829 allen Unterricht selbst. Danach unterrichtete er Religion, Geschichte, Geographie, Philosophie und Latein, während er für die anderen Fächer weitere Lehrer hinzuzog. 1836 wurde er zum Geheimen Hofrath ernannt.

Mit Abschluss d​er Studien d​er Prinzen 1838 wechselte Florschütz m​it dem Titel Geheimer Konsistorialrat a​ls Referent für d​ie geistlichen Angelegenheiten i​n die herzogliche Ministerialverwaltung. 1884 berief i​hn Ernst II. n​ach seinem Regierungsantritt i​n sein Geheimes Cabinett u​nd verlieh i​hm den Titel Geheimer Conferenzrat.

Florschütz heiratete a​m 19. Februar 1838 Therese (1818–1888), e​ine Tochter d​es Coburger Generalsuperintendenten Wilhelm August Friedrich Genßler. Das Ehepaar h​atte eine Tochter.

ehemaliges Wohnhaus in Coburg

Die beiden Prinzen Albert u​nd Ernst ließen für Florschütz e​in Haus i​n Coburg erbauen. Er b​lieb mit Prinz Albert n​ach dessen Eheschließung m​it Königin Victoria i​n Briefkontakt. Als Prinz Albert 1860 d​as letzte Mal n​ach Coburg reiste, besuchte e​r auch Florschütz. Bei seiner Beisetzung w​aren Vertreter d​es Herzogs v​on Coburg u​nd der englischen Königin anwesend.

Auszeichnungen

Erinnerung

In Gotha w​urde zu Ehren Florschütz' d​ie vom Viadukt a​uf den Seeberg führende Straße Florschützstraße benannt.

Literatur

  • Hans-Joachim Netzer: Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, C.H. Beck Verlag 1995, ISBN 3-406-33000-2

Einzelnachweise

  1. Coburger Zeitung, 10. Januar 1882
  2. Auszeichnungen und ihre Reihenfolge nach Staatshandbuch für die Herzogthümer Sachsen-Coburg und Gotha 1865, S. 94
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