Johann Andreas Buttstedt

Johann Andreas Buttstedt (* 19. September 1701 i​n Kirchheim b​ei Erfurt; † 14. März 1765 i​n Erlangen) w​ar ein deutscher evangelischer Geistlicher u​nd Hochschullehrer.

Leben

Johann Andreas Buttstedt w​ar der Sohn d​es Kantors Johann Jacob Buttstedt u​nd dessen Ehefrau Marie Cathrine (geb. Schneidewind).

Er erhielt Privatunterricht, besuchte d​ie Andreasschule i​n Erfurt u​nd kam 1712 a​n das Lyzeum i​n Sangerhausen z​um Rektor Henneberg.

Er immatrikulierte s​ich im Sommersemester 1723 für d​as Studium d​er Philologie, Philosophie u​nd der Theologie a​n der Universität Jena u​nd hörte Vorlesungen b​ei Johann Franz Buddeus, Johann Georg Walch, Johann Reinhard Rus, Christian Stock (1672–1733[1]), Johann Jacob Syrbius u​nd Johann Jacob Lehmann (1683–1740).[2]

Er bestand 1726 d​as Erste Theologische Examen i​n Erfurt u​nd wurde a​ls Kandidat zugelassen; i​m Wintersemester 1731/1732 studierte e​r an d​er Universität Helmstedt u​nd hörte Vorlesungen b​ei Johann Lorenz v​on Mosheim.

1729 promovierte e​r an d​er Universität Wittenberg z​um Magister phil. u​nd hielt a​ls Privatdozent Vorlesungen a​n der Universität Helmstedt über d​ie Wolfische Philosophie.[3]

1732 w​urde er Schulrektor i​n Osterrode a​m Harz, 1741 a​m Gymnasium Andreanum i​n Hildesheim, z​wei Jahre später a​m Gymnasium Rutheneum i​n Gera u​nd 1751 w​urde er Direktor u​nd Professor für Theologie a​m Gymnasium Casimirianum i​n Coburg, zugleich w​ar er a​uch Inspektor d​er dortigen Ratsschule.

Ende 1761 w​urde er a​ls ordentlicher zweiter Professor d​er Theologie a​n die Universität Erlangen berufen u​nd war gleichzeitig Pfarrer d​er Altstadt, i​n diesem Jahr erfolgte a​uch seine Aufnahme i​n den Senat u​nd im Juli 1763 a​n der theologischen Fakultät. Während d​es Wintersemesters 1762/1763 w​ar er Prorektor d​er Universität Erlangen[4].

Johann Andreas Buttstedt w​ar verheiratet m​it Agnes Elisabeth (geb. Grubeling, a​uch Grübbelingen); gemeinsam hatten s​ie neun Kinder.

Ehrungen und Auszeichnungen

Im April 1762 ernannte i​hn die theologische Fakultät d​er Universität Erlangen z​um Dr. theol. h. c.

Mitgliedschaften

  • 1732 wurde Johann Andreas Buttstedt Ehrenmitglied der Lateinischen Gesellschaft in Jena und der Deutschen Gesellschaft in Göttingen, sowie 1762 der Deutschen Gesellschaft in Erlangen.

Schriften (Auswahl)

  • Die Nothwendigkeit der Geheimniße in der wahren Religion, aus der Vernunft wider die heutige ausschweifende Vernunft des Unglaubens bewiesen. Leipzig 1730.
  • Erbauliche Betrachtungen über die Unempfindlichkeit des Glaubens. Braunschweig 1732.
  • Vernünftige Gedanken über die Geheimniße überhaupt, und insonderheit über das Geheimniß der heiligen Dreyeinigkeit. Leipzig 1735.
  • Vernünftige Gedanken über die Natur Gottes, sowohl nach ihren sittlichen als natürlichen Vollkommenheiten betrachtet. Leipzig 1736.
  • Unvorgreifliche Gedanken über die weise Aufrechthaltung des Protestantismi durch die äusserliche Staatsverfaßung der Welt. Wolfenbüttel 1742.
  • Kurzgefaßter Beweis, daß die Liederlichkeit und die ruchlose Lebensart unter der heutigen Jugend eine der Hauptursachen des Verfalls der mehresten protestantischen Schulen in Teutschland sey. Hildesheim 1743.
  • Unvorgreifliche Gedanken über die Einrichtung der Schulen zu dem gemeinen Nutzen der Welt. Hildesheim 1743.
  • Celsissimorum Heinricorum diem anniversarium sacrum augustum felicem esse iubet, simulque commentatione breviori de necessitate et methodo veritatem religionis Christianae in scholis docendi ad actum oratorium. Gera 1744 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • Illustris Ruthenei Collegium Lectori. Gera 1744 (books.google.de).
  • Vernünftige Gedanken vom Ursprung des Bösen. Wolfenbüttel 1747.
  • Schrift- und vernunftmäßige Gedancken von dem Glauben der ungetauften Christen-Kinder. Wolffenbüttel 1748 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • Beweis, daß die Religion die erste und vornehmste Stütze der Glückseligkeit eines Staates sey. Gera 1750.
  • Mit Pauli Beweise der Wahrheit der Auferstehung Jesu Christi aus dem Glauben und dem heiligen Leben der Christen ladet zu der feyerlichen Begehung des heiligen Osterfestes ein Johann Andreas Buttstett, des illustr. Casimiriani Dir. Coburg 1754 (gdz.sub.uni-goettingen.de).
  • De Platonicorum reminiscentia optima sanctioris doctrinae methodo strictim. Erlangen 1761 (books.google.de).
  • Ad ultimum exequiarum honorem Ioanni Andreae Buttstettio praestandum prorector Michael Godofredus Wernherus cives invitat. Erlangae 1765.

Literatur

  • Johann Andreas Buttstedt. In: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960. Teil 1: Theologische Fakultät – Juristische Fakultät. Erlangen 1993 (opus4.kobv.de PDF).
  • Johann Andreas Buttstedt. In: Karl Joseph Bouginé: Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte nach Heumanns Grundriss, Band 3. S. 716 f. (books.google.de).
  • Johann Andreas Buttstedt. In: Johann Christoph Strodtmann: Geschichte jetztlebender Gelehrten. Celle 1746. S. 154 f. (books.google.de).

Einzelnachweise

  1. Carl J. Bouginé: Christian Stock. In: Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte nach Heumanns Grundriß. Orell, 1791, S. 748 (books.google.de [abgerufen am 11. Oktober 2019] Lebensdaten).
  2. Johannes Günther: Johann Jacob Lehmann. In: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858: Eine Festgabe zur dreihundertjährigen Säcularfeier der Universität am 15., 16. und 17. August 1858. F. Mauke, 1858, S. 193 (books.google.de [abgerufen am 11. Oktober 2019]).
  3. Buttstedt (Johann Andreas). In: Johann Christoph Adelung (Hrsg.): Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jochers allgemeinem Gelehrten-Lexiko. Band 1: A–B. J. F. Gleditschens, Leipzig 1784, Sp. 2472–2473 (books.google.de).
  4. G. W. A. Fikenscher: Geschichte der Universität zu Erlangen von ihrem Ursprung bis auf gegenwärtige Zeiten. 1795, S. 459 (books.google.de [abgerufen am 11. Oktober 2019]).
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