Jewgeni Serafimowitsch Pjatnizki

Jewgeni Serafimowitsch Pjatnizki (russisch Евгений Серафимович Пятницкий; * 22. Juli 1936 i​n Mzensk-Podbelewez; † 3. April 2003 i​n Moskau) w​ar ein russischer Physiker, Kybernetiker u​nd Hochschullehrer.[1][2][3]

Leben

Pjatnizki, Sohn einer Lehrerfamilie, schloss 1955 die Mittelschule in Mzensk ab und studierte dann an dem Moskauer Institut für Physik und Technologie (MFTI) in Dolgoprudny. Nach dem Abschluss mit dem Schwerpunkt Aerodynamik wurde er 1960 dort Assistent am Lehrstuhl für Theoretische Mechanik. Wesentlich beeinflusst wurde er von seinem wissenschaftlichen Lehrer Felix Ruwimowitsch Gantmacher. 1963 verteidigte er erfolgreich seine Kandidat-Dissertation Strukturelle Stabilität von Kontrollsystemen im Institut für Automatik und Telemechanik (IAT) (dem späteren W. A. Trapesnikow-Institut für Probleme der Kontrolltheorie (IPU) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR). 1964 begann er auf Einladung Mark Aronowitsch Aisermans seine Lehrtätigkeit am MFTI in Verbindung mit seiner wissenschaftlichen Arbeit im IAT. 1966 wurde er zum Dozenten ernannt, 1972 verteidigte er erfolgreich seine Doktor-Dissertation Absolute Stabilität von Kontrollsystemen, und 1974 wurde er Professor. Am MFTI hielt er Vorlesungen über Kontrolltheorie, Theoretische Mechanik, Stabilitätstheorie, Technische Kybernetik, Nichtlineare Schwingungen und Theorie Endlicher Automaten.

1978 w​urde Pjatnizki Leiter e​iner Forschungsgruppe. 1982 w​urde daraus d​as eigenständige Laboratorium für Dynamik nichtlinearer Kontrollsysteme i​m IPU, d​as er b​is zu seinem Tode leitete. Zusammen m​it Wadim Fjodorowitsch Krotow leitete e​r das für g​anz Moskau offene wissenschaftliche Seminar Theorie d​er Kontrolle dynamischer Systeme i​m IPU, d​as die Spezialisten a​us vielen Städten d​er Sowjetunion anzog. 1987 w​urde er Leiter d​es regelmäßig durchgeführten internationalen Seminars Stabilität u​nd Schwingungen nichtlinearer Kontrollsysteme. 1996 f​and dieses Seminar i​m IPU statt. Seit 2004 w​urde es Pjatnizki-Konferenz genannt.

Pjatnizki w​urde 2000 Korrespondierendes Mitglied d​er Russischen Akademie d​er Wissenschaften (RAN).[4] Er veröffentlichte m​ehr als 170 wissenschaftliche Arbeiten u​nd darunter v​ier Monografien.[5]

Einzelnachweise

  1. Jewgeni Serafimowitsch Pjatnizki (22.7.1936 – 3.4.2003). Awtomatika i Telemechanika Nr. 6 (2003), S. 186–189 (russisch).
  2. IPU: Evgeniy Serafimovich Pyatnitskiy (Memento des Originals vom 26. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stab12.ipu.ru (englisch, abgerufen am 26. April 2016).
  3. IPU: Pjatnizki Jewgeni Serafimowitsch (russisch, abgerufen am 26. April 2016).
  4. RAN: Pjatnizki Jewgeni Serafimowitsch (russisch, abgerufen am 26. April 2016).
  5. Mat-Net.Ru: Pjatnizki Jewgeni Serafimowitsch (russisch, abgerufen am 26. April 2016).
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