Jesse Ramsden

Jesse Ramsden (* 6. Oktober 1735 in Halifax in der Grafschaft Yorkshire; † 5. November 1800 in Brighton, Sussex) war ein englischer Optiker und Hersteller mathematischer und optischer Instrumente.

Jesse Ramsden

Leben und Wirken

Er lernte Kupferstecher, übte sich aber dann – als Schwiegersohn des berühmten Optikers John Dollond – mit Geschick in der Kunst, optische und astronomische Instrumente zu verbessern. Wesentliche Verbesserungen gelangen ihm beim Theodolit, beim Pyrometer und dem zur Höhenmessung eingesetzten Barometer, sowie bei den Quadranten und Sextanten für den Hofastronomen Edmond Halley.

Ramsdens bedeutendste Erfindung ist die Kreisteilmaschine zur Herstellung präziser Teilkreise, beschrieben in Description of an engine for dividing mathematical instruments (London 1777). Bekannt wurde er auch durch seine hochqualitativen Fernrohre und Mauerquadranten. Sein Ramsden-Okular vereinigt weitgehende Farbreinheit mit der Eignung für ein Fadenkreuzokular.

Wegen seiner vielen Erfolge wurde Ramsden im Jahre 1786 in die Royal Society aufgenommen – eine Ehre, die nur wenigen herausragenden Handwerkern Londons zuteilwurde.[1] Die Royal Society of Edinburgh nahm ihn ebenfalls als Mitglied auf.[2] 1793 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[3]

Der italienische Astronom Giuseppe Piazzi benutzte 1801 bei der Entdeckung des Zwergplaneten (1) Ceres am Observatorium von Palermo den von Ramsden gefertigten Mauerquadranten.

Der Mondkrater Ramsden und der Asteroid (8001) Ramsden sind nach Jesse Ramsden benannt. Gleiches gilt für den Ramsden Rock in der Antarktis.

Literatur

  • Anita McConnell: Jesse Ramsden (1735–1800). Londons leading scientific instrument maker. Aldershot u. a., Ashgate Publ. 2007, ISBN 0-7546-6136-9.
  • Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Walther König, Köln 2010, ISBN 978-3-86560-772-0.
  • Ramsden, Jesse. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 22: Poll – Reeves. London 1911 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  • Kai Budde: Astronomische Präzisionsinstrumente von Jesse Ramsden in der astronomischen Sammlung des TECHNOSEUM Mannheim. In: KULTEC – Magazin für Technik, Kultur und Museumsarbeit (2021), Heft 1, S. 22–45.
Commons: Jesse Ramsden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit, Band 3: Streben nach Genauigkeit in Zeit und Raum. Köln 2010, S. 350.
  2. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 1. April 2020.
  3. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Jesse Ramsden. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 18. Oktober 2015 (englisch).
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