Jerwandaschat
Jerwandaschat, die Freude Jerwands (armenisch Երվանդաշատ; auch Ervandaschat, englische Transkription Yervandashat; ehemals Kherbeklu und Kheyli-Begli) ist ein Dorf in der armenischen Provinz Armawir. Der Ort besitzt eine Basilikaruine aus dem 4. oder 5. Jahrhundert und die Sankt-Schuschanik-Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Jerwandaschat Երվանդաշատ | |||
Staat: | Armenien | ||
Provinz: | Armawir | ||
Koordinaten: | 40° 7′ N, 43° 40′ O | ||
Zeitzone: | UTC+4 | ||
Gemeindeart: | Dorf | ||
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Lage
Jerwandaschat liegt im Tal des Flusses Aras an der Einmündung des Nebenflusses Achurjan. Die armenisch-türkische Grenze verläuft von Norden nach Süden im Flusstal des Achurjan und später des Aras. Die einzige Verkehrsverbindung von Jerwandaschat ist die nach Osten führende Straße H18. Westlich über der Stadt erhebt sich der zur Türkei gehörende Altınkaya Tepesi (1109 m). Im Flusstal wird intensiv Landwirtschaft betrieben, die Anhöhen und Berge sind spärlich bewachsen.
Geschichte
Außerhalb des heutigen Dorfes befinden sich die Ruinen des antiken Jerwandaschat, einer durch den letzten König der Orontiden Orontes (Jerwand) im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründeten Hauptstadt seines Reiches. Die antike Stadt liegt auf einer Klippe, die über dem Zusammenfluss der Flüsse Aras und Achurjan liegt. Auf der anderen Seite des Achurjan ließ König Orontes eine Festung namens Jerwandakert anlegen. Gemäß dem Historiker Moses Kagankatvatsi gründete Orontes Jerwandaschat, um Armawir (nahe der heutigen Stadt Armawir) als Hauptstadt zu ersetzen, da Armawir durch eine Verlagerung des Aras Wasserprobleme hatte. Die Götterfiguren ließ er von Armawir in das ebenfalls gegründete religiöse Zentrum nach Bagaran einige Kilometer nordwestlich schaffen.
Jerwandaschat Stadt wurde um 364 während des Armenienfeldzuges durch den sassanidischen König Schapur II. zerstört und seine Einwohner deportiert. Danach konnte der Ort nicht mehr zu alter Bedeutung finden und wurde durch Artaxata ersetzt. Größere Untersuchungen fanden an der archäologischen Stätte nicht statt, aber in den 1980er-Jahren wurden die Festungsanlagen und einige Palastüberreste ausgegraben.
Weblinks
Einzelnachweise
- Robert H. Hewsen: Eruandašat. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. Band 8, 1998, ISBN 1-56859-058-X (englisch, iranicaonline.org, Stand: 19. Januar 2012 [abgerufen am 19. Oktober 2013] inkl. Literaturangaben).
- Names Search Results für Yervandashat – National Geospatial-Intelligence Agency
- Zensus für Yervandashat (PDF-Datei; 756 kB)
- Brady Kiesling, Rediscovering Armenia auf S. 39 (Memento vom 25. März 2009 im Internet Archive) (PDF-Datei; 1,7 MB)
- Mack Chahin: The Kingdom of Armenia