Jan-Philipp Sexauer
Leben
Ausbildung
Nach Ableistung des Zivildiensts studierte Jan-Philipp Sexauer Rechtswissenschaft in Freiburg, West-Berlin und München. Daneben belegte er Seminare in Literaturwissenschaft und Philosophie. Während des Referendariats in Berlin war er u. a. an der Volksbühne Berlin unter Frank Castorf tätig, an der Komischen Oper Berlin sowie der Deutschen Botschaft in Kuala Lumpur. 1997 lebte er in New York City. Von 1998 bis 2013 arbeitete er als Rechtsanwalt in Berlin. Er unterrichtete Studenten an der Humboldt-Universität und Rechtsreferendare am Kammergericht, war Mitglied des Juristischen Prüfungsamtes und veröffentlichte Fachbeiträge. Neben seiner Tätigkeit als Jurist kuratierte er Kunstausstellungen. 2012 stellte er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt ein und gründete 2013 eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Berlin.
Ausstellungsmacher
Im Goethe-Institut Bandung organisierte er 1994 seine erste Kunstausstellung mit Kunststudenten der Hochschule Institut Teknologi Bandung, die gemeinsam mit einer Fotoausstellung des Goethe-Instituts über Umweltschäden stattfand. Die Studenten erhielten so Gelegenheit, noch während der Suharto-Diktatur künstlerische Arbeiten zu zeigen, die kritisch Umweltpolitik reflektierten. Später kuratierte er Ausstellungen in Berlin, Leipzig (2010)[1][2] und Detroit (2012)[3] u. a. mit Norbert Bisky, Jonas Burgert, Eberhard Havekost, Gregor Hildebrandt, Alicja Kwade, Jonathan Meese, Lea Asja Pagenkemper und Norbert Schwontkowski.
Galerist
2013 gründete er die Galerie SEXAUER,[4][5] die international Künstler einer jüngeren Generation vertritt. Seine Tätigkeit als Rechtsanwalt stellte er ein. 2014 zeigte er die letzte Einzelausstellung[6] des Malers Herbert Volkmann.[7] Neben den Galeriekünstlern Futo Akiyoshi, Thomas Feuerstein, Ornella Fieres, Isabelle Graeff, Alexander Iskin, Caroline Kryzecki und Jeewi Lee präsentierte er in Einzel- und Gruppenausstellungen[8][9] Arbeiten u. a. von Björn Dahlem, Martin Eder, Gerrit Engel,[10] Yang Fudong, Asta Gröting, Anselm Reyle, Michael Sailstorfer, Roman Signer, Rirkrit Tiravanija, Jorinde Voigt, Franz Erhard Walther, Rebecca Warren, Erwin Wurm und Thomas Zipp. Er verfasst Katalogtexte und dreht Kurzfilme über die Galerieausstellungen. 2015 gab er zusammen mit Andreas Greiner und Ursula Ströbele das Buch 24h Skulptur – notes on time sculptures über einen erweiterten Skulpturenbegriff heraus.[11]
Veranstalter
1998 gründete er die Skate-Veranstaltung Blade Night Berlin, die von 1998 bis 2000 stattfand.[12][13] Im Jahr 2000 galt sie mit mehr als 60.000 Teilnehmern[14] als größte Skate-Veranstaltung der Welt.[15][16] Sie war als Versammlung angemeldet und hatte das Ziel, die Anerkennung von Skates als Fahrzeug im Sinne der Straßenverkehrsordnung durchzusetzen. Berliner CDU, SPD und die Grünen sprachen sich daraufhin im Jahr 2000 für Modellversuche aus[17] und erkannten Skates als Verkehrsmittel an.[18] Von 2008 bis 2014 organisierte er außerdem das Künstler-Nacht-Schachturnier Night of the Pawn[19][20][21].
Einzelnachweise
- Spinnerei: Night of the Pawn Sonderausstellung in der Werkschauhalle Online unter www.spinnerei.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Leipziger Volkszeitung: Richtung Kunst: 12.000 Besucher beim Herbstrundgang in den Spinnerei-Galerien Online unter www.lvz.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Wayne State University: No.Town beyond the wall: berlin artists in detroit Online unter www.wayne.edu. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Berliner Morgenpost: Vom Quereinsteiger zum Gewinner Online unter www.morgenpost.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Berliner Zeitung: Galerist: Wie Jan-Philipp Sexauer in Berlin für Aufsehen sorgt Online unter www.berliner-zeitung.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Tagesspiegel: Galerieausstellung Herbert Volkmann / Obst und Drogen Online unter www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Welt: Maler Herbert Volkmann gestorben Online unter www.welt.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Frieze Magazine: In Formation. Online unter www.frieze.com. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Monopol Magazin: Dance auf dem Vulkan- Online unter www.monopol-berlin.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Süddeutsche Zeitung: Letzte Bilder des Palastes. Online unter www.süddeutsche.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Deutsche Nationalbibliothek: 24h Skulptur : notes on time sculptures. Online unter www.deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 16. Februar 2018.
- FAZ: Daily Blade Night Show Online unter www.faz.net. Abgerufen am 13. Februar 2018.
- Tagesspiegel: Die Stadt im Rollerkoller - Vorfahrt für die 50 000 Skater Online unter www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Welt: Neuer Teilnehmer-Rekord bei der Blade Night Online unter www.welt.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- ZEIT: Die Bewegung Online unter www.zeit.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Spiegel: Die Straße gehört uns Online unter www.spiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Tagesspiegel: Skater auf die Straße: Nach der SPD ist nun auch die CDU für einen Versuch Online unter www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018
- Welt: Auch CDU erkennt Inline-Skates als Verkehrsmittel an Online unter www.welt.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- The Needle: Berlin’s Underground Chess Scene: Night of the Pawn Online unter www.needleberlin.com. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- taz: Uros kauf mir einen Drink Online unter www.taz.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Spiegel: Kreuzberger Kunst-Bar Zwölf Quadratmeter plus Klo Online unter www.spiegel.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Monopol Magazin: Sexauer erhält neuen Galerienpreis Online unter www.monopol-magazin.com. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- Focus: Neuer Berliner Galerien-Preis geht an Sexauer Gallery Online unter www.focus.de. Abgerufen am 13. Februar 2018.