Jakob Gienger von Grienpichel

Jakob Gienger v​on Grienpichel (auch v​on und z​u Grünbühel) (* 9. August 1510 i​n Ulm?; † 29. November 1578) entstammte e​inem Ulmer Patriziergeschlecht u​nd war Vizedom i​n Österreich o​b der Enns.

Leben

Schloss Grünbühel (Grünbichl) in Kilb

Jakob w​ar der vierte Sohn v​on Ritter Ernst Damian (Damian I.) Gienger (um 1475–1556) u​nd der Ursula Schütz v​on Raittenau (um 1480–1523). Sein ältester Bruder Georg Gienger v​on Rotteneck w​ar ab 1538 Vizekanzler Ferdinand I. Wie s​eine zehn Brüder g​ing auch Jakob n​ach Österreich u​nd war zuerst kaiserlicher Mautner i​n Ybbs a​n der Donau. Dann w​urde er Hofpfennig- und Kuchelmeister d​er jüngeren Erzherzoge Karl II. u​nd Ferdinand II. u​nd kaiserlicher Landrat. 1550 besaß Jakob Gülten v​on Kilb, d​ie vorher d​en Velderndorfern gehörten u​nd 1552 erwarb e​r von Kilian v​on Velderndorf Gut u​nd Schloss Grünbühel, d​ass dann z​um Stammsitz dieser Linie wurde. Von 1554 b​is 1560 w​ar Jakob Gienger Vizedom i​n Österreich o​b der Enns u​nd niederösterreichischer Hofkammerrat i​n Wien. 1565 u​nd 1568 w​ar er königlicher Administrator d​er Bergkammer z​u Neusohl i​n den ungarischen Bergstädten.

Jakob Gienger w​ar zweimal verheiratet, d​ie erste Ehe m​it Elisabetha v​on Haideck b​lieb kinderlos. Seine zweite Frau Barbara Kölnpöck, Tochter d​es edelvesten Niklas Kölnpöck z​u Salaberg u​nd der Martha Kornstock, ehelichte e​r am 17. November 1551 i​m Schloss Salaberg. Sie hatten fünf Kinder u​nd gründeten d​ie Linie d​er Gienger z​u Grünbühel. Sein Sohn Niklas w​urde 1608 i​n den Freiherrnstand erhoben.

Literatur

  • Johann Georg Adam von Hoheneck: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten Band 1, Passau 1727, S. 182–194 Digitalisat
  • Franz Karl Wißgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten, Band 3, Wien 1800, S. 317–327.
  • Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch, 4. Heft "Felber – Hailfingen", Stuttgart 1892, S. 226–227.
  • Albrecht Weyermann: Nachrichten von Gelehrten und Künstlern, auch alten und neuen adelichen und bürgerlichen Familien aus der vormaligen Reichsstadt Ulm, Band 2, Ulm 1829, S. 126–130, link zu books.google.at
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