Jagdbombenfliegergeschwader 77
Das Jagdbombenfliegergeschwader 77 (JBG-77) „Gebhard Leberecht von Blücher“ war ein fliegender Verband in Regimentsstärke der NVA-Luftstreitkräfte in direkter Unterstellung des Führungsorgan Front- u. Militärtransportfliegerkräfte.
Jagdbombenfliegergeschwader 77 | |
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Verbandsabzeichen JBG-77 | |
Aktiv | |
Staat | DDR |
Streitkräfte | NVA |
Teilstreitkraft | NVA Luftstreitkräfte |
Truppengattung | Fliegerkräfte |
Typ | Gattung Frontfliegerkräfte |
Stärke | ca. 600 Soldaten und 100 Zivilangestellte |
Unterstellung | FO FMTFK |
Geschwaderstandort | Flugplatz Laage |
Letzter Kommandeur | |
Geschwaderkommandeur | Oberst Jürgen Roske |
Luftfahrzeuge | |
Kampfflugzeug/ -hubschrauber |
24 × Su-22M-4 |
Aufklärungsflugzeug/ -hubschrauber |
Su-22M-4 |
Ausbildung | 2 × Su-22UM-3K |
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JBG-77, MFG-28 Fliegerhorst Laage |
Auftrag
Das JBG-77 hatte den Auftrag zur Bekämpfung von Bodenzielen und zur Luftaufklärung. Neben dem Jagdbombenfliegergeschwader 37 war es einer von zwei fliegenden Verbänden der LSK/LV, die zur Unterstützung der beiden sogenannten Militärbezirke der Landstreitkräfte der NVA, die im Krieg zu Armeen umgegliedert worden wären, vorgesehen waren.
Geschichte
Um den Forderungen des Vereinten Oberkommandos der Streitkräfte des Warschauer Pakts nach einer Verstärkung der Fähigkeit zur Luftunterstützung der Landstreitkräfte nachzukommen, stellte die Nationale Volksarmee Ende 1984 in Laage das Jagdbombenfliegergeschwader 77 auf.[1] Ausgerüstet wurde der Verband mit dem Waffensystem Suchoi Su-22. Unterstellt wurde es dem Führungsorgan Front- und Militärtransportfliegerkräfte (FO FMTFK). Diese Unterstellung war eine Friedensstruktur zur Sicherstellung der fliegerischen Ausbildung sowie zur materiell-technischen Sicherstellung. Mit Auslösung entsprechender Stufen der höheren Gefechtsbereitschaft war das JBG-77 zur operativen Unterstellung zum Befehlshaber der sowjetischen 16. Luftarmee vorgesehen und befohlen. Zugeordnet waren dem Geschwader das Fliegertechnische Bataillon 77 (FTB-77), das Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 77 (NFB-77) und die Sauerstoffgewinnungs- und Versorgungseinrichtung 77 (SGVE-77).
Seinen Traditionsnamen „Gebhard Leberecht von Blücher“ erhielt das JBG-77 im Februar 1987.[2]
Vor der Wiedervereinigung war der 27. September 1990 der letzte Flugtag des Geschwaders, an dem die Flugzeuge auch nicht mehr starten, sondern nur „rollen“ durften.[3] Zum 31. Dezember 1990 wurde der Verband durch die Bundeswehr aufgelöst.[4]
Flugzeugmuster
Der Verband wurde mit insgesamt 24 Jagdbombern vom Typ Su-22M-4 und vier zweisitzigen Trainern Su-22UM-3K ausgerüstet, die mit einer breiten Palette an Luft-Boden-Munition und Aufklärungssensoren ausgestattet werden konnten.
Weblinks
Einzelnachweise
- Rüdiger Wenzke: „Die Nationale Volksarmee (1956 - 1990)“ In: Torsten Diedrich, Hans Ehlert, Rüdiger Wenzke: „Im Dienste der Partei - Handbuch der bewaffneten Organe der DDR“, Potsdam, 1998, ISBN 3-86153-160-7
- Frank Banisch: „Jagdbombenfliegergeschwader 77 ‚Gebhard Leberecht von Blücher‘“ vom 6. November 2012 auf JetJournal.net; abgerufen am 17. April 2013