Jüdischer Friedhof (Freudental)
Der Jüdische Friedhof Freudental ist ein jüdischer Friedhof in Freudental, einer Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Er befindet sich am Fuße des Seeberges, auf der Gemarkung Bönnigheim.
Geschichte
Die Jüdische Gemeinde Freudental unterhielt bereits ab 1723 einen jüdischen Friedhof, der jedoch 1811 eingeebnet wurde, um eine Fasanerie für den württembergischen König anzulegen. Vier Grabsteinfragmente befinden sich heute in der ehemaligen Synagoge Affaltrach.
Nach Schließung des alten jüdischen Friedhofes legte die jüdische Gemeinde einen neuen Friedhof am Nordwesthang des Steinbachtales an. Er hat eine Fläche von 24,92 Ar und die kleine Friedhofshalle (Taharahaus) ist erhalten. Die Toten der jüdischen Gemeinde Zaberfeld, die seit 1832 zur Freudentaler Judengemeinde zählte, wurden ebenfalls in Freudental beigesetzt.
Heute befinden sich auf dem Friedhof noch 435 Grabsteine (Mazewot), das letzte Begräbnis fand 1970 statt.
Am 1. Oktober 2007 kam es zu einer Friedhofsschändung, bei der 65 Grabsteine umgeworfen, unwiederbringlich zerstört oder mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen beschmiert worden sind.[1]
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
- Joachim Hahn, Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5, (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4).
- Ludwig Bez, Haim Goren, Situtunga Michal Antmann, Ulrich Gräf, Dan Rubinstein: Der jüdische Friedhof in Freudental. Herausgegeben vom Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental e.V. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1996, ISBN 3-17-014161-9,