Jägerkaserne (Löbau)
Die Jägerkaserne war eine Kaserne in Löbau, Sachsen. Sie wurde ab 1912 erbaut und erhielt nach der Einweihung den Namen „Jägerkaserne“. Die denkmalgeschützte Kaserne befindet sich am heutigen Wilhelm-Leuschner-Platz.
Geschichte
Nach der Ankündigung, dass 1914 das 1. Kgl. Sächs. Jägerbataillon Nr. 12 der von Freiberg nach Löbau verlegt werden soll, wurde 1912 mit dem Bau der Jägerkaserne begonnen. Die Bauleitung übernahm Carl Hermann Uhlig aus Oberschöna. Das Jägerbataillon zog jedoch aufgrund seines Einsatzes im Ersten Weltkrieg nie in die neue Kaserne ein. Bis 1919 wurden die Kasernengebäude als Reservelazarett mit 500 Betten genutzt. Nach Auflösung des Lazaretts bezog ein Grenzjägerbataillon die Kaserne bis später das Ausbildungsbataillon des 10. Infanterieregiments dorthin verlegte.
Nach 1933 wurden die Kasernenanlagen umgebaut und erweitert und ab 1935 nutzte die Wehrmacht die Jägerkaserne für die Ausbildung von Rekruten für ein Ersatzheer, darüber hinaus waren zwei Ersatzbataillone in der Kaserne stationiert.
Nach 1945 diente die Jägerkaserne bis 1949 als Auffang- und Durchgangslager für Vertriebene aus Schlesien. Danach bezogen Einheiten der Kasernierten Volkspolizei die Kasernenanlagen. Aus diesen Einheiten wurde 1956 das Panzerregiment 16 der 7. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee gebildet. Ab 1962 bezog die neugegründete Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst Thälmann“ die Kaserne, die Ende 1963 den Lehrbetrieb aufnahm.
Am 31. Juli 1991 erfolgte auf Befehl Nr. 3/91 des Truppenkommandos Ost die Auflösung der Hochschule, eine militärische Nutzung der Kaserne fand ab diesem Zeitpunkt nicht mehr statt.
Die denkmalgeschützte Jägerkaserne wird heutzutage unter anderem von der Bundespolizei und der Polizei des Freistaates Sachsen, der Agentur für Arbeit sowie verschiedenen Gewerbebetrieben und Kultur- und Freizeiteinrichtungen genutzt.
Der Verein "Garnison Löbau e.V." führt regelmäßig Militärfahrzeugtreffen auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne durch und betreibt die Dauerausstellung "Garnison Löbau von 1821–1991".