Ivaté
Ivaté ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat nach Schätzung 2021 des IBGE 8294 Einwohner, die sich Ivateenser nennen. Seine Fläche beträgt 411 km². Es liegt 397 Meter über dem Meeresspiegel.
Município de Ivaté Ivaté | |||
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Landstraße bei Ivaté | |||
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Koordinaten | 23° 25′ S, 53° 22′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | |||
Symbole | |||
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Gründung | 1. Januar 1993 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Paraná | ||
Região intermediária | Maringá | ||
Região imediata | Umuarama | ||
Mesoregion | Noroeste Paranaense | ||
Mikroregion | Umuarama | ||
Höhe | 397 m | ||
Klima | tropisch (Af) | ||
Fläche | 411 km² | ||
Einwohner | 8294 (2021 (Schätzung des IBGE)) | ||
Dichte | 20,2 Ew./km² | ||
Gemeindecode | IBGE: 4111555 | ||
Website | Ivaté (brasilianisches Portugiesisch) | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Denílson Vaglieri Prevital (2021–2024) | ||
Partei | MDB | ||
HDI | 0,706 (2010) |
Etymologie
Der Name stammt aus dem Tupi. Er wurde zur Erinnerung an die eingeborene Bevölkerung gewählt, die vor der Wiederbesiedlung in der Region lebte. Sie gehörte vorwiegend zu den Kaingang, Zoras und Xetás. Der Name ist zusammengesetzt aus Ybá (Frucht) und Eté (wahr).[1]
Geschichte
Neubesiedlung ab Mitte des 20. Jahrhunderts
Mitte der 1940er und 1950er Jahre gab es eine bemerkenswerte Migrationsbewegung und die Entstehung mehrerer Siedlungskerne in den nördlichen und nordwestlichen Regionen von Paraná, mit der Aussicht auf Wohlstand durch Kaffeeanbau. Um 1955 erreichte die Kaffeefront die Region Umuarama und damit das Gebiet, das heute die Gemeinde Ivaté bildet. Die Ansiedlung wurde von der Companhia Brasileira de Imigração e Colonização (COBRINCO) gefördert, indem das Unternehmen günstige Bedingungen für den Landerwerb anbot.[1]
Kaffeeanbau und Industrialisierung
Die Bevölkerungsentwicklung von Ivaté folgte der Kaffeewirtschaft der Region. Bis in die 1970er Jahre, noch bevor Ivaté zur Gemeinde wurde, lebten hier mehr als 10.000 Einwohner. Seit den 70er Jahren, als der Kaffeeanbau eingestellt wurde und der Viehzucht auf dem Lande Platz machte, ging die Bevölkerung deutlich zurück, wobei nur noch eine Minderheit auf dem Lande wohnt.[1]
Industrielle Entwicklung
Mitte der 1990er Jahre wurde in Ivaté eine Alkoholfabrik zur Verarbeitung von Zuckerrohr errichtet. Dies führte zu einer Ausweitung des Zuckerrohranbaus, der heute 70 % der Vegetationsfläche der Gemeinde einnimmt. Die Fabrik ist in der Gemeinde sehr einflussreich, die städtische Bevölkerung hat einen hohen Anteil an ländlichen Tagelöhnern (boias frias), die den Bedarf an Erntearbeit decken. Diese Nachfrage wird durch eine saisonale Migration von etwa 400 Personen aus Minas Gerais und Bahia und den umliegenden Gebieten ergänzt, die auf der Suche nach Arbeit zum Zuckerrohrschneiden kommen. Aufgrund dieses Bevölkerungsanteils baut das Werk selbst Sozialwohnungen für seine Arbeiter.[1]
Erhebung zum Munizip
Ivaté wurde durch das Staatsgesetz Nr. 8.970 vom 2. Mai 1989 in den Rang eines Munizips erhoben und am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[2]
Geografie
Fläche und Lage
Ivaté liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 24′ 32″ südlicher Breite und 53° 22′ 8″ westlicher Länge. Es hat eine Fläche von 411 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 397 Metern.[4]
Vegetation
Das Biom von Ivaté ist Mata Atlântica.[3]
Klima
In Ivaté herrscht tropisches Klima. Die meiste Zeit im Jahr ist mit erheblichem Niederschlag zu rechnen. Selbst im trockensten Monat fällt eine Menge Regen. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Af. Es herrscht im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 22,9 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1512 mm Niederschlag.[5]
Gewässer
Der Ivaí bildet die nördliche Grenze des Munizips. Der Córrego 215 und der Ribeirão da Prata fließen in nördlicher Richtung dem Ivaí zu.
Demografie
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
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2000 | 6.925 | 57 % | 43 % |
2010 | 7.514 | 70 % | 30 % |
2021 | 8.294 |
Quelle: IBGE (2011)[6]
Ethnische Zusammensetzung
Gruppe* | 2000 | 2010 | |
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Weiße | 53,7 % | 50,5 % | wer sich als weiß erklärt |
Schwarze | 4,2 % | 2,4 % | wer sich als schwarz erklärt |
Gelbe | 1,3 % | 0,1 % | Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. |
Braune | 40,3 % | 47,0 % | wer sich als braun erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert |
Indigene | 0,1 % | - | wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt |
ohne Angabe | 0,3 % | - | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[7]
Fremdenverkehr
Ivaté verfügt über ein bedeutendes touristisches Potenzial, da die Flüsse, die die Stadt umgeben, Möglichkeiten zum Sportangeln, Baden und für andere Wassersportarten bieten.
Neben den Naturschönheiten sind es vor allem die Feste der Stadt wie Karneval, Stadtjubiläum, Reitveranstaltungen und Silvester, die aufgrund des abwechslungsreichen Angebots an Gastronomie, Freizeit und künstlerischen Darbietungen einen großen Besucherstrom anziehen.[1]
Weblinks
- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento no Brasil: Ivaté (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
- História de Ivaté. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Ivaté, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- História Ivaté PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- Panorama Ivaté. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 3. November 2021.
- Klima Ivaté: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Ivaté. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 22. November 2021.
- Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
- Manual do Recenseador, Parte 2. (PDF) Ministério da Economia – Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística – IBGE, August 2019, S. 30–33, abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, insbesondere Abschnitt 4.1.1 Identificação Étnico-racial).
- IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Ivaté und Cor ou raça).