Itea (Gattung)
Die Itea, auch Rosmarinweiden genannt (nicht zu verwechseln mit der Rosmarin-Weide (Salix repens subsp. rosmarinifolia (L.) Andersson)), ist die einzige Pflanzengattung der Familie der Iteaceae innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales).
Itea | ||||||||||||
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Stechpalmenblättrige Rosmarinweide (Itea ilicifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Iteaceae | ||||||||||||
J.Agardh | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Itea | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Bei den Itea-Arten handelt es sich um immergrüne oder laubabwerfende Sträucher oder kleine Bäume. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind gestielt und einfach. Der Blattrand ist selten glatt, meist gesägt, gezähnt bis stachelig gezähnt. Es sind kleine Nebenblätter vorhanden.
Generative Merkmale
Viele Blüten sind in achsel- oder endständigen, einfachen oder verzweigten traubigen oder rispigen Blütenständen zusammengefasst.
Die kleinen, duftenden Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig, radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Die fünf Kronblätter sind weiß oder gelblich-grün. Es ist nur ein Kreis mit fünf freien, fertilen Staubblättern vorhanden. Der Pollen ist biporat. Es ist ein ringförmiger Diskus vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen oder teilweise unterständigen Fruchtknoten verwachsen; er ist mit dem Diskus verwachsen. Je Fruchtknotenkammer stehen vier bis fünfzig Samenanlagen meist in zwei Reihen. Die zwei freien oder teilweise verwachsenen Griffel enden jeweils in einer kopfigen Narbe oder sind nur im Bereich der Narbe verwachsen.
Auf der schmalen bis eiförmigen Kapselfrucht sind Kelch- und Kronblätter noch vorhanden und sie enthält viele oder nur wenige Samen.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Itea wurde früher in die Familie der Escalloniaceae eingeordnet. Der Gattungsname Itea stammt aus dem Griechischen und wurde für verschiedene Weiden (Salix) verwendet. Der Ausdruck wurde schon von Homer sowohl in der Ilias als auch in der Odyssee verwendet. Carl von Linné übertrug den Namen auf die Gattung der Rosmarinweiden, von der er nur die hier beschriebene Amerikanische Rosmarinheide mit ihren weidenähnlichen Laubblättern kannte.[1] Synonyme für Itea L. sind Choristylis Harv., Diconangia Adans., Kurrimia Wall. ex Meisn., Reinia Franch. Bei manchen Autoren ist Choristylis Harv. eine eigene, monotypische Gattung.
Die Gattung Itea besitzt ein disjunktes Areal: Südostasien bis zum westlichen Malaiischen Archipel, eine Art (Itea virginica) im östlichen Nordamerika, östliches tropisches und südliches (Capensis) Afrika. In China kommen etwa 15 Arten vor, 10 davon nur dort.[2]
In der Gattung Itea und damit in der Familie Iteaceae gibt es etwa 18 bis 27 Arten (Auswahl):
- Itea amoena Chun: Sie kommt in der chinesischen Provinz Guangxi und vielleicht auch Guangdong vor.[2]
- Itea chinensis Hook. & Arn.: Sie kommt in Indien, Bhutan, Thailand, Laos, Myanmar, Vietnam und in China vor.[2]
- Itea coriacea Y.C.Wu: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hainan und Jiangxi vor.[2]
- Itea glutinosa Handel-Mazzetti: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangxi, Guizhou und Hunan vor.[2]
- Stechpalmenblättrige Rosmarinweide (Itea ilicifolia Oliv.): Sie kommt in den chinesischen Provinzen Guizhou, westliches Hubei, südwestliches Shaanxi und östliches Sichuan vor.[2]
- Itea indochinensis Merrill: Sie kommt in zwei Varietäten in Vietnam und in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Guizhou und Yunnan vor.[2]
- Itea kiukiangensis C.C.Huang & S.C.Huang: Sie kommt im südöstlichen Tibet und im nordwestlichen Yunnan vor.[2]
- Itea kwangsiensis H.T.Chang: Sie kommt nur im nördlichen Guangxi vor.[2]
- Itea japonica Oliv.: Sie kommt auf den japanischen Inseln Honshu, Kyushu und Shikoku vor.
- Itea macrophylla Wallich: Sie kommt in Indien, Sikkim, Bhutan, Indonesien, Myanmar, Thailand, Vietnam, auf den Philippinen und in den chinesischen Provinzen Guangxi, Yunnan und Hainan vor.[2]
- Itea nutans Royle: Sie wurde aus dem Himalaja beschrieben.
- Itea oldhamii C.K.Schneid.: Sie kommt in Taiwan und auf den Ryūkyū-Inseln vor.[2]
- Itea omeiensis C.K.Schneid.: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Guangxi, Guizhou, Hunan, Jiangxi, Sichuan, Yunnan und Zhejiang vor.[2]
- Itea parviflora Hemsl.: Sie kommt in Taiwan vor.[2]
- Itea rhamnoides (Syn.: Choristylis rhamnoides Harv., Choristylis shirensis Baker f.): Sie kommt vom südwestlichen Uganda bis zum südlichen Afrika vor.[3]
- Itea riparia Collett & Hemsley: Sie kommt in Thailand, Myanmar und im südlichen Yunnan vor.[2]
- Itea tenuinervia S.Y.Liu: Sie kommt in der chinesischen Provinz Guangxi vor.[2]
- Amerikanische Rosmarinweide[4] (Itea virginica L.): Die Heimat sind die östlichen, nördlichen und südlichen Vereinigten Staaten.[5] Von ihr gibt es einige Sorten, die als Zierpflanzen für Parks und Gärten verwendet werden.
- Itea yangchunensis S.Y.Jin: Sie kommt in der chinesischen Provinz Guangdong vor.[2]
- Itea yunnanensis Franch.; der deutsche Name 'Chinesische Rosmarinweide' ist nicht eindeutig, weil es in China zehn endemische Arten gibt. Die Art kommt in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, südwestliches Sichuan, südöstliches Xizang und Yunnan vor.[2]
Nutzung
Vor allem die Sorten der Amerikanischen Rosmarinweide (Itea virginica) werden als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet[6].
Von Itea japonica werden die jungen Blätter gekocht gegessen[7].
Bilder
Amerikanische Rosmarinweide (Itea virginica):
- Laubblätter der Sorte ‘Henry's Garnet’
- Herbstfärbung
- Blütenstände
Quellen
- Die Familie der Iteaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Die Familie der Iteaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (engl.)
- Jin Shuying, Hideaki Ohba: Itea in der Flora of China, Volume 8, S 423: textgleich online wie gedrucktes Werk.
- J. K. Jarvie, Ermayanti: Itea in Tree Genera of Borneo - Descriptions and Illustrations: Online.
- Klaus Kubitzki: Iteaceae in The Families and Genera of Vascular Plants, Volume 9, 2007. ISBN 978-3-540-32214-6.
Einzelnachweise
- Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 311.
- Jin Shuying, Hideaki Ohba: Itea Linnaeus. In: Flora of China, Volume 8, Iteaceae. Itea
- Datenblatt Itea bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- Deutscher Name nach Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 354.
- Nancy R. Morin: Iteaceae J. Agardh. In: Flora of North America, Volume 8. .
- Andreas Bärtels (2009): Die besten Rosmarinweiden für den Garten. In: Gartenpraxis 35 (Heft 08/2009), S. 17–21.
- Itea japonica bei Plants For A Future
Weblinks
- Iteaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- B. Verdcourt: Escalloniaceae in Flora Zambesiaca, Volume 7, 1983: Choristylis - Online.