Iosif Iacobici

Iosif Iacobici (* 8. Dezember 1884 i​n Alba Iulia; † 11. März 1952 i​n Aiud, ungarisch Nagyenyed) w​ar ein rumänischer Kriegsminister u​nd Generalstabschef i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Iacobici absolvierte d​ie Kadettenschule i​n Košice, danach d​ie Militärakademie i​n Mährisch Weißkirchen u​nd die Höhere Kriegsschule i​n Wien. Im Ersten Weltkrieg diente e​r 1914 a​ls Hauptmann i​n einer Abteilung d​es k.u.k. Generalstabs, danach a​ls Stabsoffizier i​m großen Hauptquartier. Er w​urde Stabschef d​er 56. Gebirgsbrigade u​nd arbeitete i​n der Organisationsabteilung d​es Generalstabs.

Frühe Militärkarriere im rumänischen Heer

Im Dezember 1918 w​urde er i​n die rumänische Armee übernommen u​nd nahm zwischen April u​nd August 1919 a​m Feldzug g​egen die ungarische Regierung u​nter Bela Kun teil. Am 1. April 1919 w​urde zum Oberstleutnant befördert u​nd wurde b​is September 1921 z​um Stabschef d​er 19. Infanterie-Division bestellt, dazwischen folgte a​m 1. April 1920 s​eine Beförderung z​um Oberst. Am 19. September 1924 w​urde er Kommandeur d​es 3. Gebirgs-Regiment. Von 1925 b​is 1929 fungierte e​r als Aide-de-camp-Offizier u​nd militärischer Berater d​es Königs. Danach befehligte e​r bis z​u seiner Beförderung z​um Brigadegeneral, d​ie am 10. Mai 1931 erfolgte, d​ie 1. Gebirgs-Brigade. Von 1931 b​is 1933 fungierte e​r als höherer Stabsoffizier i​m Armee-Inspektorat, danach folgten i​n Bukarest b​is Anfang 1936 Aufgaben a​ls Generalstabsoffizier i​m Generalstab. Am 22. Oktober 1937 w​urde er Kommandeur d​er 2. Gebirgs-Division u​nd am 24. Dezember 1937 z​um Generalmajor befördert. Am 22. Oktober 1937 w​urde er z​um Hochschuldirektor d​er Abteilung militärische Ausbildung i​m Kriegsministerium berufen. Vom 1. April b​is 14. Oktober 1938 kommandierte e​r das II. Korps, danach h​atte er b​is 1. Februar 1939 d​ie Position e​ines Ministers d​er Armee-Stiftung inne. In d​er Zeit v​om 23. September b​is 27. Oktober 1939 w​ar er erstmals Kommandeur d​er 4. Armee, danach w​ar er v​on Dezember 1939 b​is Januar 1941 m​it dem Oberbefehl d​er 3. Armee betraut. Dazwischen erfolgte a​m 6. Juni 1940 s​eine Rangerhöhung z​um Generalleutnant.

Kriegsminister und Generalstabschef

Nach dem fehlgeschlagenen Putsch der Eisernen Garde gegen Ion Antonescu wurde der politisch prodeutsch orientierte General de corps Iacobici am 27. Januar 1941 zum Kriegsminister ernannt. Nach der Befreiung von Bessarabien und der nördlichen Bukowina gab Antonescu den Befehl, die dortigen Juden zu vernichten. Iacobici bestellte dafür den Chef der II. Abteilung des Generalstabes, Oberstleutnant Ionescu, mit dem Befehl, „die jüdischen Elemente aus Bessarabien zu entfernen und dort die Organisation und Etablierung der rumänischen Truppen voranzubringen.“ Der Befehl war am 9. Juli 1941 in Kraft getreten. Zwischen 10. September und 8. November 1941 befehligte er als Nachfolger von Generalleutnant Nicolae Ciupercă während der Belagerung von Odessa nochmalig die 4. Armee. Am 22. September 1941, nach dem Tod von General Alexandru Ioaniţiu, wurde Iacobici zum Chef des Generalstabes ernannt. Die Führung des Kriegsministeriums wurde jetzt von Marschall Antonescu selbst übernommen. Anfang Oktober 1941 nahmen die rumänischen Truppen den Angriff auf Odessa wieder auf und gelangten am 16. Oktober in die Stadt. Von den wenigen übrig gebliebenen sowjetischen Soldaten versteckten sich viele in Zivilkleidung in der Stadt und begannen im Untergrund den Kampf als Partisanen. Iacobici war an deren Aufstöbern und dem folgenden Massaker an den Juden beteiligt. Am 2. Januar 1942 kündigte Antonescu an, sich am deutschen Frühjahrsfeldzug in der zentralen Ukraine mit zehn rumänischen Divisionen und später mit weiteren 5–6 Divisionen beteiligen zu wollen. Die Position des Chefs des Generalstabes musste General Iacobici am 20. Januar 1942 auf Druck Antonescus räumen, weil er sich der deutschen Aufforderung widersetzte, zusätzliche rumänische Kräfte für die Sommeroffensive 1942 bereitzustellen. Nach dem Sturz Antonescus befand sich Iacobici zwischen 18. Mai und 26. August 1946 erstmals in Untersuchungshaft, er wurde wegen mangelnder Beweise vorerst wieder freigelassen. Am 12. August 1948 wurde er umgehend verhaftet und am 18. Januar 1949 von einem rumänischen Gericht zu 8 Jahren Haft verurteilt. Er verstarb im März 1952 im Militärgefängnis von Aiud.

Literatur

  • Lucian Predescu: – Enciclopedia României, Editura Saeculum, Bukares 1999, ISBN 973-9399-03-7
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