Indischer Ochsenfrosch
Der Indische Ochsenfrosch (Kaloula pulchra), auch bekannt unter den Namen Reisfrosch, Blasenfrosch oder Gemalter Ochsenfrosch, in Kambodscha als Hing bezeichnet, ist eine Froschart der echten Engmaulfrösche aus Südostasien. Hier ist der Frosch auf Waldböden, Reisfeldern und auch in Häusern anzutreffen.
Indischer Ochsenfrosch | ||||||||||||
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Ein Indischer Ochsenfrosch, fotografiert in Mui Wo | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Kaloula pulchra | ||||||||||||
J. E. Gray, 1831 |
Merkmale
Indische Ochsenfrösche sind rundlich geformt mit ebenholzbraunem Rücken und cremefarbenem Bauch. Charakteristisch sind die Streifen an den Seiten, die von kupferbraun bis lachsfarben erscheinen können. Die Männchen besitzen eine dunklere Halszeichnung als die Weibchen. Im Schnitt wird der Frosch etwa 7–8 cm lang, dabei sind Weibchen generell größer. Als Lebenserwartung werden etwa zehn Jahre angesehen.[1]
Verhalten
Die Frösche verstecken sich tagsüber unter Laubwerk und kommen in der Nacht heraus um zu fressen. Dabei sind sie nicht wählerisch und vertilgen Fliegen, Grillen, Motten, Grashüpfer, Regenwürmer und andere Kleintiere. Bei Bedrohung blasen sie sich, ähnlich wie andere Engmaulfrösche, zu Einschüchterungszwecken auf und sondern dabei eine giftige, klebrige Substanz zur Abwehr ab. Unter trockenen Bedingungen graben sie sich in den Boden ein und verharren dort bis zum nächsten Regen.[2]
Fortpflanzung
In Indien beginnen die Frösche nach den ersten schweren Regenfällen des Monsuns zwischen April und Mai mit ihren Paarungsrufen. Die Männchen rufen, während sie auf Wasserpfützen schwimmen. Rufe mit 28–56 Impulsen pro Sekunde und einer Frequenz im Bereich von 50–1760 Hz wurden in Indien registriert. In Thailand hingegen liegt die Ruffrequenz bei etwa 250 Hz und 18–21 Impulsen pro Sekunde.[3]
Beim Paarungsvorgang heftet sich das Männchen mithilfe eines klebrigen Sekretes, welches aus den Bauchdrüsen des Tieres abgesondert wird, am Rücken des Weibchens fest. Daraufhin legt das Weibchen etwa 1000 Eier als Laich ins Wasser ab. Nach 24 Stunden schlüpfen die Larven, welche etwa 4 cm lang werden.[4] Die Kaulquappen durchleben ihre Metamorphose innerhalb von 2 Wochen.[5]
Ernährungsweise
Indische Ochsenfrösche zeigen einen ausgeprägten Appetit, sind jedoch eher träge. Neben Fliegen, Grillen, Motten, Grashüpfern und Regenwürmern ernähren sie sich bevorzugt auch von Ameisen – in einer Nacht werden durchaus mehrere hundert Tiere konsumiert. Dies geschieht oftmals, während der Frosch an einer Ameisenstraße sitzt und eine nach der anderen verspeist.
Als Neozoon
Es handelt sich um eine invasive Spezies in Guam,[6] Singapur, Borneo und Sulawesi, einzelne Exemplare wurden auch aus Australien und Neuseeland gemeldet.[7][8][9]
Als Haustier
Indische Ochsenfrösche sind im Tierhandel beliebt. Dabei muss beachtet werden, dass sie auf chlorhaltiges Wasser empfindlich reagieren. Sie können in Aquarien mit Substraten aus Torfmischungen oder Blumenerde mit Torfmoos gehalten werden. Eine hohe Feuchtigkeit und Temperaturen von 27–29 °C sind nötig.
Einzelnachweise
- Snider, A.T. & J.K. Bowler. (1992). Longevity of Reptiles and Amphibians in North American Collections. Second edition. Herpetological Circular No. 21.
- Sharon B. Emerson: Burrowing in frogs. In: Journal of Morphology. Band 149, Nr. 4, 1976, S. 437–458, doi:10.1002/jmor.1051490402.
- Kanamadi RD: Advertisement Call and Breeding Period of the Frog, Kaloula pulchra (Microhylidae). In: Herpetological Review. Band 33, Nr. 1, 2002, S. 19–21 (nfsci.org [PDF]). Advertisement Call and Breeding Period of the Frog, Kaloula pulchra (Microhylidae) (Memento des Originals vom 27. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kreuters Karnivoren: Indischer Ochsenfrosch
- Richard D. Bartlett: Frogs, Toads, and Treefrogs: Everything About Selection, Care, Nutrition, Breeding, and Behavior. Hrsg.: Barron's Educational Series. 1996, ISBN 0-8120-9156-6, S. 98.
- Christy, M.: Multiple pathways for invasion of anurans on a Pacific island. In: Diversity & Distributions. Band 13, Nr. 5, 2007, S. 598–607, doi:10.1111/j.1472-4642.2007.00378.x.
- Tyler MJ: An Asian species of frog (Kaloula pulchra, Microhylidae) intercepted at Perth International Airport, Australia. In: Applied Herpetology. Band 4, 2007, S. 86–87, doi:10.1163/157075407779766697.
- Gill, B.J.: Records of foreign reptiles and amphibians accidentally imported to New Zealand. In: New Zealand Zool. Band 28, Nr. 3, 2001, S. 351–359., doi:10.1080/03014223.2001.9518274.
- Inger, R.F.: The systematics and zoogeography of the amphibia of Borneo. In: Fieldiana Zoology. Band 52, 1966, S. 1–402, doi:10.5962/bhl.title.3147.