Igor Fjodorowitsch Maximytschew

Igor Fjodorowitsch Maximytschew (russisch Игорь Федорович Максимычев; * 1. November 1932 i​n Tachta-Basar, Sowjetunion) i​st ein ehemaliger sowjetischer Diplomat.

Leben

Maximytschew studierte a​m Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen u​nd an d​er historischen Fakultät d​er Lomonossow-Universität Moskau. Er promovierte i​n Politikwissenschaften u​nd arbeitete a​b 1956 i​m diplomatischen Dienst. Er w​ar von 1976 b​is 1984 Kulturattaché a​n der Botschaft d​er UdSSR i​n Bonn u​nd von 1987 b​is 1992 Gesandter a​n der sowjetischen bzw. russischen Botschaft i​n Berlin. Seitdem arbeitet e​r am Institut für Europa d​er Russischen Akademie d​er Wissenschaften. Parallel lehrte Maximytschew a​uch als Dozent a​n der TU Berlin. Er veröffentlichte einige Schriften über deutsch-sowjetische Beziehungen. Er i​st verheiratet u​nd hat d​rei Kinder.[1]

Rolle während des Mauerfalls

In d​er Nacht v​om 9. a​uf den 10. November 1989, a​ls im Zuge d​er Wende d​ie Berliner Mauer fiel, leistete d​er Gesandte Maximytschew zusammen m​it einem weiteren Kollegen Dienst i​n der sowjetischen Botschaft i​n Ost-Berlin. Er w​ar zu diesem Zeitpunkt d​ie ranghöchste anwesende Person, d​er damalige Botschafter Wjatscheslaw Kotschemassow schlief bereits.[2] Maximytschew, d​er laut eigenen Angaben Anhänger d​er Politik v​on Gorbatschow ist, s​ah die Grenzübergänge i​m westdeutschen Fernsehen, informierte jedoch w​eder den Botschafter n​och die sowjetische Regierung, a​us Sorge v​or einer möglichen Eskalation. Sein Anteil a​n den geschichtlichen Ereignissen i​st Thema i​n Hans-Christoph Blumenbergs Fernsehfilm Deutschlandspiel. Darin w​ird Maximytschew v​on Peter Ustinov gespielt.[3]

Einzelnachweise

  1. Maximytschew, Igor Fjodorowitsch. In: Bolschaja biografitscheskaja enziklopedija. Abgerufen am 23. April 2016.
  2. Christof Münger: Berlin feierte, Moskau schlief. In: Tages-Anzeiger. 8. November 2014. Abgerufen am 23. April 2016.
  3. Thomas Loy: Diplomatische Nachtruhe. Warum der sowjetische Gesandte in Ost-Berlin die Maueröffnung 1989 verschlief. In: Der Tagesspiegel. 22. November 2006. Abgerufen am 23. April 2016.
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