Hugo Pelargus

Hugo Pelargus (* 5. Februar 1861 i​n Stuttgart; † 18. Dezember 1931 ebenda) w​ar Königlich Württembergischer Hoferzgießer i​n Stuttgart u​nd Mitglied d​er Kunstgießerfamilie Pelargus.

Leben

Sein Handwerk lernte Pelargus i​m väterlichen Betrieb v​on Wilhelm Pelargus. Anschließend studierte e​r an d​er Kunstgewerbeschule i​n Stuttgart u​nd absolvierte s​eine praktische Zeit i​n Erzgießereien i​n Dresden, Lauchhammer u​nd Wien.

Im Jahre 1885 übernahm e​r die Werkstatt d​es Vaters. Anfangs mangelte e​s an Aufträgen u​nd zusätzlich h​atte er Konkurrenz v​on der Erzgießerei v​on Paul Stotz. 1889 konnte e​r das Denkmal für Herzog Christoph (Württemberg) gießen u​nd durfte s​ich aufgrund d​er sehr g​uten Arbeit v​on da a​n „Königlicher Hoferzgießer“ nennen. Nach diesem Durchbruch folgten weitere Aufträge u​nd die Werkstatt florierte. Bis z​um Beginn d​es Ersten Weltkrieges w​uchs die Gießerei a​uf 35 Mitarbeiter u​nd fünf Schmelzöfen a​n und Hugo Pelargus erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter d​ie „Goldene Medaille für Kunst u​nd Wissenschaft a​m Bande d​es Friedrichsordens“ u​nd die „Goldene Medaille Bene Merenti v​on Fürst Leopold v​on Hohenzollern“.

Als d​er Krieg 1914 begann, blieben d​ie Aufträge a​us und s​ein einziger Sohn u​nd Nachfolger f​iel im Verlauf d​es Krieges. Im November 1928 stellte d​ie Gießerei Pelargus i​hren Betrieb ein.

Werke (Auswahl)

Im Krieg zerstörte oder eingeschmolzene Werke

  • Brunnen am Königin-Olga-Bau in Stuttgart (Otto König, 1888)
  • Figurengruppe für den Paulinenbrunnen in Stuttgart (Adolf von Donndorf, 1898)
  • Frankfurter Schützenbrunnen (Rudolf Eckardt, 1892)
  • Frankfurter Kaiser Wilhelm I.-Denkmal (Clemens Buscher, 1896)
  • Kriegerdenkmal, Mannheim (Hermann Volz, 1896)
  • Figurengruppen „Handel“ und „Gewerbe“ im Landesgewerbemuseum Stuttgart (Emil Hundrieser)
  • Denkmal für Karl Gerok am Alten Schloss, Stuttgart (Adolf von Donndorf, 1898)
  • Standbilder von deutschen Kaisern für die Freiburger Kaiserbrücke (1900)
  • Standbild von König Karl I. für die König-Karls-Brücke, Stuttgart-Bad Cannstatt (Emil Kiemlen, 1906)
  • Denkmal für Berthold Auerbach (Hermann Volz, 1909)
  • Standbild des Herzogs Konrad von Zähringen für Nische auf dem Balkon vor dem Ratssaal des Neuen Rathauses in Freiburg (Fridolin Dietsche, 1900, auf der Weltausstellung Paris 1900 ausgestellt und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen)[1]

Galerie

Rekonstruktion

Die Stiftung Stuttgarter Brünnele[2] veranlasste d​ie Rekonstruktion d​es Paulinenbrunnens. Die Kopie d​er ursprünglich vorhandenen Figurengruppe „Mutterliebe“ w​urde von d​er Kunstgießerei Strassacker[3] i​m Auftrag d​er Stiftung angefertigt. Der Nachguss erfolgte i​n Weimar, w​o neben New York u​nd Zwittau e​in Exemplar d​er "Mutterliebe" existiert.

Literatur

  • Wolfgang W. Kress: Vom Zinn zum Erz. Die Stuttgarter Kunsterzgießerfamilie Pelargus. In: Schwäbische Heimat, Jg. 38, 1987, ISSN 0342-7595, S. 100–111.
  • Hans Huth, Eugen Reinhard: Die Kunstdenkmäler des Stadtkreises Mannheim. Deutscher Kunstverlag, München 1982, ISBN 3-422-00556-0.
  • Gotthilf Kleemann: Schloss Solitude bei Stuttgart. Aufbau, Glanzzeit, Niedergang. Klett Verlag, Stuttgart 1966, (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart 19, ISSN 0934-8743).
  • Rudolf Krauß: Kopp, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 336 f.

Einzelnachweise

  1. Karl Schmid, Hans Schadek: Die Zähringer. Band 2: Anstoss und Wirkung. Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-7995-7041-1, S. 368 f.
  2. http://www.stiftung-stuttgarter-bruennele.de
  3. http://www.strassacker.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.