Hugo Falkenheim (Literaturwissenschaftler)

Hugo Falkenheim (* 6. Juni 1866 i​n Berlin; † 21. Oktober 1935 i​n München) w​ar ein deutscher Literaturwissenschaftler u​nd Bibliothekar.

Leben

Hugo Falkenheim w​ar ein Sohn d​es jüdischen Kaufmanns Jakob Falkenheim u​nd der Mathilde Cohn. Er t​rat 1892 z​um Protestantismus über. 1894 heiratete e​r Aachen Rosa Jäger, s​ie hatten d​ie Söhne Reinhold (1895–?) u​nd Ernst (1898–1982)[1].

Falkenheim studierte Philosophie i​n Heidelberg u​nd wurde 1889 m​it der Dissertation Die Entstehung d​er kantischen Ästhetik b​ei Kuno Fischer promoviert. Er w​ar Privatgelehrter u​nd veröffentlichte einige philosophische Schriften s​owie Beiträge i​n den Kant-Studien u​nd in d​en Preußischen Jahrbüchern. Er g​ab postum kommentierte Schriften v​on Kuno Fischer u​nd von Friedrich Theodor Vischer heraus.

Falkenheim w​ar wissenschaftlicher Hilfsarbeiter a​n der Universitätsbibliothek München. Nach d​er Machtübergabe a​n die Nationalsozialisten f​iel er a​ls getaufter Jude u​nter das Gesetz z​ur Wiederherstellung d​es Berufsbeamtentums u​nd wurde 1933 entlassen.[2]

Schriften

  • Die Entstehung der kantischen Ästhetik. Speyer & Peters, Berlin 1890. (Dissertation Heidelberg)Digitalisat
  • Kuno Fischer und die litterarhistorische Methode. Speyer & Peters, Berlin 1892. Digitalisat
  • Theobald Ziegler gegen Friedrich Vischer. Sonderabdruck aus dem Neuen Stuttgarter Tagblatt. Stuttgart 1894.
  • Friedrich Theodor Vischer. Vortrag, gehalten bei der Vischer-Feier der Litterarischen Gesellschaft am 11. Nov. 1907. Dieterich, Göttingen 1907. (=Schriften der Litterarischen Gesellschaft zu Göttingen)
  • Kuno Fischer: Über David Friedrich Strauß. Gesammelte Aufsätze. Vorwort von Hugo Falkenheim. Winter, Heidelberg 1908.
  • Kuno Fischers Frühzeit. Sonderdruck aus: den Preußischen Jahrbüchern. Hrsg. von Hans Delbrück. Band 133, 2./3. Heft. Stilke, Berlin 1908, S. 322–345 und S. 501–514.
  • Otto Liebmanns Kampf mit dem Empirismus. Reuther & Reichard, Berlin 1910.
  • Friedrich Theodor Fischer: Goethes Faust. 2. Aufl. mit einem Anhang von Hugo Falkenheim. Cotta, Stuttgart und Berlin 1920.
  • Hegel. In: Große Denker. Hrsg. von Ernst von Aster. Band 2. 2. verb. Aufl. Quelle & Meyer, Leipzig 1923, S. 201–247.
  • Goethe und Hegel. Mohr, Tübingen 1934. (=Heidelberger Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte 26)

Literatur

  • Falkenheim, Hugo. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 6: Dore–Fein. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1998, ISBN 3-598-22686-1, S. 482–483.

Einzelnachweise

  1. Ernst Falkenheim im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Ulrich Hohoff: Wissenschaftliche Bibliothekarinnen und Bibliothekare als Opfer der NS-Diktatur. Eine Übersicht über 250 Lebensläufe seit dem Jahr 1933, bei obib, Bd. 2, Nr. 2 (2015)
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