Hudelmoos
Das Hudelmoos ist ein Naturschutzgebiet auf dem Gebiet der thurgauischen Gemeinden Zihlschlacht-Sitterdorf und Amriswil sowie der St. Galler Gemeinde Muolen in der Schweiz. Das Hochmoor umfasst 40 ha und besteht aus lichtem Birkenwald, federndem Waldboden mit kleinen Bächen und Weihern und ist von Wanderwegen erschlossen.
Hudelmoos
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Das Hudelmoos im März | ||
Lage | Schweiz; Gemeinden Zihlschlacht-Sitterdorf TG, Amriswil TG und Muolen SG | |
Fläche | 40 ha | |
Geographische Lage | 47° 31′ N, 9° 17′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1979 | |
Besonderheiten | Hochmoor |
Entstehung
Das Gebiet des Hudelmooses ist eine Moränenlandschaft, die vom Rheingletscher geformt wurde. Nach dem Rückzug der Eismassen bildeten sich an tieferliegenden Stellen kleine Seen, aus denen sich nach Jahrtausenden das Hochmoor entwickelte. Der Name entstand als Bezeichnung im einheimischen Dialekt für ein ertragarmes Moor.[1] Es wurde in früherer Zeit als Allmend der umliegenden Siedlungen genutzt.
Torfabbau
Von etwa 1750 bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde von den Bewohnern der umliegenden Dörfer (z. B. Räuchlisberg), Torf gestochen, um den vermehrten Energiebedarf zu decken. Dieser wurde zum Heizen der Wohnhäuser – vor allem während der Kriegsjahre – verwendet.[2] Obwohl das Hudelmoos als ertragsarm galt, wurde es von der Bevölkerung intensiv genutzt. «Während die Torfschicht vor dem Abbau sechs Meter dick war, beträgt sie heute noch maximal 1,5 Meter. In vielen Teilen des Gebiets wurde gar bis auf den wasserstauenden Untergrund abgebaut. Die Torfbildung dauert sehr lange – für einen Meter festen Torf braucht es rund 1000 Jahre.»[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg überliess man das Gelände wieder der Natur, sodass es sich etwas regenerieren konnte.
Naturschutzgebiet
Seit 1979 steht das Hudelmoos unter Naturschutz und wurde 1990 in das Bundesinventar für Hoch- und Übergangsmoore aufgenommen. Heute ist es ein einmaliges Beispiel von grösster Biodiversität punkto Vögeln, Schmetterlingen, Libellen, Gefässpflanzen, Moosen und Pilzen. Besonders zu erwähnen sind die Hochmoorarten Moosbeere, Rosmarinheide, Sommertau und Kammfarn. Das Moor ist durch Wanderwege zugänglich und wurde zu einem beliebten Naherholungsgebiet.
Literatur
- Raimund Hipp: Geologie und Landschaftsgeschichte des Hudelmooses und seiner näheren Umgebung. Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft, Band 51. 1992.
- Hans Eggenberger: Zur neueren Geschichte des Hudelmooses. Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft, Band 51. 1992.
Weblinks
- Torfstecherei und Moorregeneration im Hudelmoos. Website der Verwaltung des Kantons Thurgau
- Naturschutzgebiet Hudelmoos. Auf der Website von Pro Natura
Einzelnachweise
- Ortsnamen
- Torfstecherei und Moorregeneration im Hudelmoos. Website der Verwaltung des Kantons Thurgau.
- Torfstecherei und Moorregeneration im Hudelmoos. Website der Verwaltung des Kantons Thurgau.