Hotel Bristol (Bonn)
Centro Hotel Bristol | |
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Hotelkette | Centro Hotel Group |
Stadt | Bonn, Deutschland |
Adresse | Prinz-Albert-Straße 2 53113 Bonn |
Hotelinformationen | |
Eröffnung | 1972 |
Schließung | 2021 |
Klassifizierung | 4 Sterne |
Ausstattung | |
Zimmer | 116[1] |
Restaurants | 2 |
Bars | 1 |
Das Hotel Bristol ist ein ehemaliges Hotel in Bonn, welches 1972 eröffnet wurde. Das ehemalige Hotelgebäude liegt in direkter Nähe zum Bonner Zentrum am Rande der Südstadt an der Ecke Prinz-Albert-Straße/Poppelsdorfer Allee.
Die Schließung wurde im März 2021 bekannt gegeben.[2]
Geschichte
Das Hotel entstand anstelle des abgebrochenen Gesellschaftshauses des Bonner Bürgervereins als Investitionsobjekt des Versicherungskonzerns Deutscher Herold, dessen Unternehmenszentrale damals unmittelbar benachbart war, nach Plänen des Bonner Architekten Ernst van Dorp. Die Eröffnung fand im März 1972 statt.[3] Betrieben wurde es von Beginn an vom Düsseldorfer Familienunternehmen Günnewig. In der Zeit Bonns als Bundeshauptstadt waren dort häufig Gäste des Auswärtigen Amtes untergebracht.[4] Im Juni 1984 übernachtete hier der südafrikanische Premierminister Pieter Willem Botha während seines Staatsbesuchs in Bonn.[5] Am 8. September 1987 gab der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im Rahmen seines Arbeitsbesuchs in der Bundesrepublik zum Abschluss seines Aufenthalts in Bonn im Hotel Bristol ein Abendessen zu Ehren von Bundeskanzler Helmut Kohl und hielt dabei eine von Kohl erwiderte Ansprache.[6] 1991 erfolgte eine umfassende Renovierung des Hotels[7], eine weitere 2008[1]. Zum Jahresbeginn 2017 wechselte das Hotel von Günnewig zur Centro Hotel Group.[8]
Im März 2021 wurde das dauerhafte Ende des Hotelbetriebes bekannt gegeben. Das bestehende Gebäude soll abgerissen werden.[2][9]
Architektur und Ausstattung
Das ehemalige Hotelgebäude ist ein siebengeschossiger Stahlskelettbau mit Sichtbeton, der einem eingeschossigen Eingangsbau mit angeschlossenen Funktionsbereichen aufgesetzt ist. Ursprünglich 70 Einzel- und 65 Doppelzimmer umfassend[4], war die Zimmeranzahl zuletzt mit 116 angegeben[1]. Der Eingang mit repräsentativer Vorfahrt liegt an der Prinz-Albert-Straße, zur Poppelsdorfer Allee hin waren ein Café und ein Restaurant mit Außenterrasse vorgelagert. Es gab acht Tagungs- und Veranstaltungsräume, wobei die beiden größten Festsäle zu einer maximalen Kapazität von 350 Personen kombiniert werden konnten.[10]
„[E]in Hotelneubau, der den städtebaulichen Rahmen völlig sprengt, obwohl er durch die Diskrepanz zwischen seiner Skelettkonstruktion und dem monumentalen Anspruch der Fassadenverkleidung wilhelminischer Architektur mittelbar verpflichtet ist.“
Literatur
- Andreas Pellens: Ein Bonner baut. Ernst van Dorp 1950–2000. Bouvier-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-416-03033-5, S. 116/117.
Einzelnachweise
- Centro Hotel Bristol Bonn, Hotelmix.de
- Lisa Inhoffen: Ende einer Ära: Bonner Hotel Bristol soll abgerissen werden. 2. März 2021, abgerufen am 13. Januar 2022.
- Gerhard Kirchlinne: Die Bonner Südstadt: Eines der prächtigsten Gründerzeitviertel Deutschlands. Bonn 2015, ISBN 978-3-00-050248-4, S. 149.
- Schlemmer Atlas: ein Wegweiser von Aral zu mehr als 1800 Restaurants (und Hotels) in der Bundesrepublik Deutschland, Kartographischer Verlag Busche, 1975, S. 86.
- Demonstrationen gegen Besuch Bothas, General-Anzeiger, 5. Juni 1984, S. 6.
- Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.): Der Besuch von Generalsekretär Honecker in der Bundesrepublik Deutschland: Dokumentation zum Arbeitsbesuch des Generalsekretärs der SED und Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker, in der Bundesrepublik Deutschland im September 1987, Bonn 1988, S. 79, 83.
- Eine Millionen-Investition im Interesse Bonns, General-Anzeiger, 24. September 1991, Stadtausgabe Bonn, S. 8.
- Centro übernimmt Günnewig, Centro Hotels, 24. Januar 2017
- Kettenhotellerie: Aus für das Hotel Bristol in Bonn. Abgerufen am 15. Januar 2022.
- Centro Hotel Bristol Bonn, Tagungshotels online
- Eberhard Grunsky: Ein bürgerliches Wohngebiet der Gründerzeit: Zur Geschichte und zum Denkmalwert der Bonner Südstadt. In: Bonner Geschichtsblätter. Jahrbuch des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins, ISSN 0068-0052, Band 27, Bonn 1975, S. 191–208 (hier: S. 203).