Horen-Verlag
Geschichte
1924 gründete Hanns Martin Elster den Horen-Verlag in Berlin-Grunewald in der Hubertusallee 17.[1] Er gab dort zunächst die Kulturzeitschrift Die Horen heraus. In den nächsten Jahren konnte er bekannte Autoren wie Theodor Däubler, Carl Hauptmann, Paul Ernst und Max Halbe gewinnen.[2] Die Grundausrichtung der meisten Publikationen war zivilisationskritisch, mit einer Tendenz zum Mystisch-Okkulten.
Um 1930 verkaufte Elster den Verlag an den Verleger Paul List jun.[3] Dieser führte ihn in Leipzig weiter, mit einer stärkeren völkischen Ausrichtung. Von 1943 sind die letzten Publikationen bekannt. Wahrscheinlich wurde der Horen-Verlag 1944 wie die meisten anderen Buchverlage im Deutschen Reich geschlossen.
Publikationen (Auswahl)
Im Horen-Verlag erschien vor allem Belletristik und kunsthistorische Literatur.
- 1924
- Wilhelm von Scholz: Wanderungen
- Hanns Martin Elster: Moritz von Schwind; sein Leben und Werk
- Eduard Stucken: Gawân. Ein Mysterium, Erstausgabe S. Fischer 1901, mehrere Neuauflagen in verschiedenen Verlagen
- Eduard Stucken: Lanvâl. Ein Drama., Erstausgabe Dreililien 1903
- Eduard Stucken: Tristram und Ysolt. Ein Drama in fünf Akten., Erstausgabe Erich Reiss 1916
- 1925
- Eduard Stucken: Larion. Roman.[4]
- Wilhelm von Scholz: Goethe und Weimar. Eine Rede zum 7. November 1775
- 1926
- Wilhelm von Scholz: Perpetua. Der Roman der Schwestern Breitenschnitt
- Hermann Stehr: Der Heiligenhof, 2 Bände
- Paul Ernst: Der Schatz im Morgenbrotstal
- Anton Mayer: Peregrinus Windesprang
- Alfred Brust: Die verlorene Erde, Roman
- Carl David Marcus: Knut Hamsun
- Gert Hochheit: Der Totentanz. Seine Entstehung und Entwicklung
- 1927
- Carl Hauptmann: Tantaliden. Eine Romandichtung
- Carl Hauptmann: Mathilde. Zeichnungen aus dem Leben einer einfachen Frau, Roman
- Theodor Däubler: Bestrickungen, Novellen
- Hermann Stehr: Der begrabene Gott, Roman, Neuauflage 1953
- Hermann Stehr: Der Geigenmacher; eine Geschichte, Erstausgabe Paul List 1926
- Hermann Stehr: Auf Leben und Tod, Erzählungen
- Hans Christoph Kaergel: Das Hermann-Stehr-Buch; eine Auswahl aus seinen weltanschsulichen Dichtungen und Gesprächen, mit Zeichnungen von Georg A. Mathéy
- Eduard Stucken: Die weißen Götter
- Alfred Brust: Cordatus. Ein dramatisches Bekenntnis
- Jakob Kneip: Hampit der Jäger. Ein fröhlicher Roman, Neuauflage 1950
- Jakob Kneip: Bekenntnis, Verserzählungen
- Wilhelm Weigand: Die ewige Scholle; ein Roman
- Hermann Eris Busse: Tulipan und die Frauen, Roman, Neuauflage 1925
- Richard William Oldfield: Das gläserne Netz. Ein Roman aus dem Anfang des XX. Jahrhunderts übersetzt von Friedrich Eisenlohr
- Wilhelm von Scholz: Das Jahr. Gedichte
- Josef Ponten: Römisches Idyll
- Die Odyssee Homers, übersetzt von Albrecht Schaeffer
Weblinks
- Publikationen aus dem Horen-Verlag Berlin WorldCat
- Publikationen aus dem Horen-Verlag Berlin Booklooker
Einzelnachweise
- Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1926, S. 76
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, 1931, S. 1132, mit Anzeige des Verlages
- Adressbuch für den Berliner Buchhandel, 1931, S. 84; dort bereits als Berliner Filiale des Leipziger Verlages bezeichnet, 1933 kein Eintrag mehr in Berlin
- Paul Frank: Larion. Roman eines Verschnittenen. Rezension in: Neues Wiener Journal, Nr. 11 vom 4. März 1926, S. 3f.(Digitalisat).