Paul List

Paul List (* 21. August 1869 i​n Berlin; † 30. April 1929 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Verleger i​n Leipzig.

Paul List (stehend) und sein Verlagspartner Felix von Bressensdorf
Geschäftshaus Paul List Verlag in Leipzig (Carolinenstraße 22 [heute: Paul-List-Straße]) vor 1911

Leben

Herkunft und Ausbildungen

Der Großvater Jacob Alfred List (1778–1848) war jüdischer Schulvorsteher und Buchhändler in Berlin, der zeitweise auch als Verleger tätig war. Der Vater Kommerzienrat Friedrich Jacob Alfred List (1829–1882), war Bankier und Mitbegründer der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, die Mutter Christine Marie Louise, geborene Simon, stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Paul List begann zunächst Landwirtschaft in Göttingen zu studieren, fühlte sich aber den körperlichen Anforderungen dieses Berufes nicht gewachsen. Daraufhin ließ er sich als Buchhändler im Verlag Schall & Grund in Berlin ausbilden.

Verlegertätigkeiten

Am 1. April 1894 gründete er in Berlin den Paul List Verlag, den er 1896 nach Leipzig, Carolinenstraße 22, verlegte. Die Schwerpunkte waren Unterhaltungs- und Sachbuchliteratur. 1907 gründete er außerdem mit Felix von Bressensdorf den Schulbuchverlag List & von Bressensdorf, dessen geographische Abteilung er durch den Erwerb der entsprechenden Teile des Braunschweiger Verlags Helmut Wollermann etablierte. Damit begann eine bedeutende Produktion im Bereich der Unterrichtsbücher, die bis heute fortdauert und den Verlag in die Reihe der namhaften Schulbuchverlage stellt. Der Hauptautor war Heinrich Harms, unter dessen Federführung Wandkarten, Atlanten, geographische Lehr- und Lernbücher entstanden.[1][2] 1919 übernahm er außerdem den Verlag Abel & Müller, von dem er sich aber 1925 wieder trennte.[1]

1919 w​urde der Sohn Paul Walter List Teilhaber d​es Verlages u​nd 1929 n​ach dem Tod v​on Paul List alleiniger Eigentümer.

Ehe und Nachkommen

Paul List w​ar mit Margarete Gottfried (1873–1944), Tochter d​es Kommerzienrats Emil Gustav Gottfried, Inhaber d​er Leipziger Zuckerfabrik Sachsenröder & Gottfried, u​nd seiner Ehefrau Melitta, geborene Zangenberg, verheiratet. Deren Bruder w​ar der Maler Oswald Gottfried. Sie hatten mindestens z​wei Kinder

  • Paul Walter List (1899–1989), übernahm den Verlag und leitete ihn bis 1972 in München
  • eine Tochter

Ehrungen

Paul Walter List w​urde 1964 m​it dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Die Carolinenstraße i​n Leipzig, i​n der d​as Verlagsgebäude stand, w​urde im Jahr 1947 i​n Paul-List-Straße umbenannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Joachim Burckas: List, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 692 f. (Digitalisat).
  2. Publikationen aus dem Verlag List & von Bressensdorf Booklooker
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