Homosexualität in Senegal
Homosexualität ist in Senegal gesellschaftlich weitgehend tabuisiert und homosexuelle Handlungen sind illegal. Homosexuelle Handlungen werden in Senegal mit ein bis fünf Jahren Haft bestraft. Ein gesetzlicher Schutz gegen Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Identität ist in Senegal nicht vorhanden.
Sowohl gleichgeschlechtliche Ehen als auch Eingetragene Partnerschaften sind in Senegal nicht erlaubt. Aufgrund der Illegalität werden homosexuelle Menschen in Senegal in den gesellschaftlichen Untergrund gedrängt. In der Hauptstadt Dakar müssen homosexuelle Menschen ihr Leben versteckt leben.
Heftige öffentliche Reaktionen, auch von Amnesty international, rief ein Urteil vom 6. Januar 2009 gegen neun Aktivisten im Kampf gegen AIDS hervor. Sie waren verhaftet worden, wurden im Polizeigewahrsam zur Erzwingung von „Geständnissen“ gefoltert und vom Gericht zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Nicht zuletzt die massive Mobilisierung der Öffentlichkeit führte nach vier Monaten zur Annullierung des Urteils und zur Freilassung der Verurteilten.[1][2][3]
Der Antrag von 11 Abgeordneten des senegalesischen Parlaments, das Strafmaß für gleichgeschlechtlichen Sex von fünf auf zehn Jahre zu erhöhen, wurde im Januar 2022 vom Präsidium der Nationalversammlung verworfen.[4]
Weblinks
- Behind The Mask: About Senegal (Memento vom 29. April 2010 im Internet Archive), Südafrikanische LGBT-Medienseite
Einzelnachweise
- Advocate, 10. Januar 2009: Nine Men Convicted of Homosexual Acts in Senegal
- BBC News, 4. Mai 2009: Gay man disinterred in Senegal
- Tetu, 27. September 2010: Sénégal – la torture pour obtenir les «aveux» des gays présumés (Memento vom 29. September 2010 im Internet Archive)
- Der Tagesspiegel vom 12. Januar 2022: Queerfeindlichkeit im Senegal – Verschärfung von Anti-Homosexuellen-Gesetz abgelehnt