Hohenberg (Wasgau)
Der Hohenberg ist ein 551,9 m ü. NHN[1] hoher Berg des Pfälzerwaldes. Er liegt bei Annweiler am Trifels im rheinland-pfälzischen Landkreis Südliche Weinstraße.[2] Auf dem Berg befinden sich der Aussichtsturm Hohenbergturm, eine Schutzhütte, zwei Startrampen für Drachenflieger und ein Startplatz für Gleitschirmflieger.
Hohenberg | ||
---|---|---|
Der Hohenberg | ||
Höhe | 551,9 m ü. NHN [1] | |
Lage | bei Annweiler am Trifels; Pfälzerwald; Rheinland-Pfalz (Deutschland) | |
Gebirge | Wasgau | |
Koordinaten | 49° 12′ 10″ N, 8° 0′ 18″ O | |
| ||
Gestein | Buntsandstein | |
Besonderheiten | Hohenbergturm (AT) | |
Blick vom Rehbergturm zum Hohenberg | ||
Eingestürzter Hohenbergturm | ||
Hohenbergturm nach Wiederaufbau 2019 |
Geographie
Lage
Der Hohenberg erhebt sich im Naturpark Pfälzerwald. Er liegt in den Gemeindegebieten Annweiler am Trifels im Westen und Norden und Albersweiler im Nordosten, die beide von der Queich durchflossen werden, sowie Birkweiler im Osten und Ranschbach im Süden; letzteres hat lediglich kleine Anteile der Südflanke und wird vom Queich-Zufluss Ranschbach durchflossen. Über den Berggipfel verläuft die Grenze von Annweiler und Birkweiler. Nördlich des Berges liegt an der Queich als Stadtteil von Annweiler Queichhambach. In Richtung Südsüdwesten leitet der Bergsattel Zollstock (344,4 m) zum Förlenberg (Fehrlenberg; 533,1 m) über.
Naturräumliche Zuordnung
Der Hohenberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Haardtgebirge (Nr. 17) und in der Haupteinheit Dahn-Annweiler-Felsenland (171) zur Untereinheit Annweiler-Albersweiler-Ausraum Trifelsland (171.0).
Schutzgebiete
Bis auf die Nordostflanke des im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gelegenen Hohenbergs reichen Teile des Naturschutzgebiets Haardtrand – Auf dem Kirchberg (CDDA-Nr. 163441; 1991 ausgewiesen; 83,66 ha groß) und solche des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Biosphärenreservat Pfälzerwald (FFH-Nr. 6812-301; 359,97 km²).[3]
Höhensiedlung
2015 wurde auf dem Hohenberg eine befestigte Höhensiedlung der Urnenfelderkultur ergraben. Ein Sondengänger hatte nach dem Fund von Armringen, Beilen und Sicheln die GDKE informiert, die bei weiteren Untersuchungen einen Burgwall und darunter Pfeil- und Lanzenspitzen aus Bronze aus der Zeit zwischen dem elften und dem neunten Jahrhundert vor Christus fand. Anhand der Lage der Bronzegegenstände wird davon ausgegangen, dass es sich dabei um Bauopfer handelt.[4]
Hohenbergturm
Auf der Gipfelregion wurde angeblich zur Französischen Revolution nach 1794[5] eine Telegraphenstation aufgestellt, ein Teil der Kette Paris-Metz-Landau. Die Station wurde nach dem Übergang der Pfalz zu Bayern im Mai 1816 aufgegeben. Nach französischen Quellen war diese Linie zwar geplant, wurde jedoch wegen Geldmangel nie gebaut.[6][7]
Von August bis September 1879 wurde auf dem Gipfel von den Verschönerungsvereinen Annweiler und Landau der knapp 9 m hohe Hohenbergturm errichtet. Der Aussichtsturm wurde wie eine kegelförmige Pyramide in Trockenbauweise erbaut und am 16. Oktober 1879[8] fertiggestellt. Das Turminneren wurde im Wesentlichen aus Schutt ausgeführt. Eine Treppe führte an der Westseite des Turmes nach oben auf die Aussichtsplattform.
In den 1960er Jahren lösten sich altersbedingt die ersten Steine am Turm und 1970 rutschte der östliche Teil des Turmes ab. Zur Errichtung von Wegen für Motorfahrzeuge und Wiederherstellung des Turmes wurden im Jahr 1971 30.000 DM investiert.[9]
Im Jahr 2002 und im Oktober 2007[8] stürzten erneut Teile des Turms ein. Der Turm wurde gesperrt und ein Bauzaun verhinderte das Betreten der Turmreste. Die Gemeinde Birkweiler und der Ortsbezirk Queichhambach konnten mit Unterstützung durch EU-Fördermitteln 2018 mit dem Wiederaufbau beginnen. Anlässlich des von der Feuerwehr Birkweiler veranstalten Hohenbergfestes wurde der Turm am 1. Mai 2019 wiedereröffnet.[10]
Sport und Freizeit
Am Westende der Gipfelregion liegt der Schumacherfelsen. Auf diesen haben sich Drachenflieger zwei Startrampen gebaut. Von dort aus hat man freie Sicht auf die drei Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg. Auf der Nordwestseite liegt ein Startplatz für Gleitschirmflieger.
Tourismus
Entlang seines Westhangs verläuft der Pfälzer Keschdeweg.
Weblinks
Einzelnachweise
- LANIS: Hohenberg auf topographischer Karte vom Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 16. Mai 2017.
- Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz: Topographische Karte, Annweiler am Trifels, 1999, ISBN 3-89637-288-2
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Siedlung aus der Bronzezeit entdeckt. Südwestrundfunk, 26. Juli 2015, abgerufen am 26. Juli 2015.
- Heinz R. Wittner: Großer Pfalz-Führer, Ostfildern 1994, ISBN 3-8134-0106-5
- telegraphe-chappe.com: Les projets abandonnés (1794–1800). Abgerufen am 5. September 2016 (französisch).
- Winfried Lang: Der Optische Telegraph im Pfälzerwald – ein kollektiver Irrtum. Abgerufen am 5. September 2016., in: Nachr. Verm. Verw. RP 3/20, S. 137–151 (PDF; 396 kB)
- Artikel Der Hohenbergturm, von Rudolf Wild, auf heimat-pfalz.de
- Informationstafel am Turm
- www.pfalz.de