Hof Steinbach
Hof Steinbach ist eine Kleinsiedlung die auf der Gemarkung des Tauberbischofsheimer Stadtteils Dittigheim im Main-Tauber-Kreis liegt und im Hochmittelalter vermutlich als Rodungssiedlung entstand.[1]
Hof Steinbach Stadt Tauberbischofsheim | |
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Einwohner: | 48 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 97941 |
Vorwahl: | 09341 |
Blick auf Hof Steinbach (2021) |
Geographie
Hof Steinbach liegt etwa vier Kilometer südlich der Stadt Tauberbischofsheim, einen Kilometer östlich des Stadtteils Dittwar, zwei Kilometer südwestlich des Stadtteils Dittigheim und zwei Kilometer westlich des Stadtteils Distelhausen.
Geschichte
Mittelalter
Die Kleinsiedlung Hof Steinbach entstand wohl im 11./12. Jahrhundert als Rodungssiedlung, worauf Aufzeichnungen aus dem Grünsfelder Zinsbuch von 1415 hindeuten. Im Jahre 1322 wurde Hof Steinbach erstmals urkundlich als villa Steinbach (Dorf Steinbach) erwähnt. Schon in der Anfangszeit bestand die Kleinsiedlung vermutlich aus drei Höfen. 1415 wurden drei Höfe urkundlich erwähnt, die in der Folge mehrfach geteilt wurden.[1]
Neuzeit
In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die zuvor unabhängige Siedlung Hof Steinbach dem Dorfgericht in Dittigheim zugeordnet. Im Jahre 1578 wurde die Zugehörigkeit zu Dittigheim urkundlich erwähnt. Zwischen 1645 und 1650 blieben die Felder unbebaut als der Weiler kurzzeitig verlassen war.[1]
Der zwischenzeitlich abgesonderte Hof Steinbach wurde im Zuge einer neuerlichen Gemeindereform am 1. April 1935 wieder der Gemeinde Dittigheim eingegliedert. Gemeinsam mit Dittigheim wurde der Weiler am 1. Januar 1975 anlässlich der Gebietsreform in Baden-Württemberg in die Stadt Tauberbischofsheim umgegliedert.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Baudenkmale
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Dittigheim mit dem Dorf Dittigheim und der Kleinsiedlung Hof Steinbach
Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes
Mitten in der Siedlung Hof Steinbach befindet sich die römisch-katholische Kapelle Zur Schmerzhaften Muttergottes (Schmerzen Mariens).[1][2]
Da es in Hof Steinbach keine evangelische Kapelle gibt, besuchen die evangelischen Gottesdienstteilnehmer die evangelische Christuskirche in Tauberbischofsheim.
Bildstöcke und Steinkreuze
Um die Kleinsiedlung befinden sich zahlreiche Bildstöcke und Steinkreuze. Unter anderem eine Pietà-Darstellung unmittelbar nach dem Ortsausgang in Richtung Dittwar.
- 14 Nothelfer am linken Wegrand in Richtung Dittigheim
- Pietà am linken Wegrand in Richtung Dittwar
Wetterkreuz
Etwa einen Kilometer südöstlich von Hof Steinbach wurde 1714 zum „ewigen Andenken“ an einen großen Gewitterschaden ein „Wetterkreuz“ errichtet, das auf vielen Wanderkarten ausgewiesen ist. Dessen Postament bildet den Grenzstein zu den Gemarkungen von fünf Altgemeinden (Oberlauda, Lauda, Distelhausen, Dittigheim und Dittwar), deren Ortswappen darauf abgebildet sind.[3][4] Das Wetterkreuz wurde von einem Grünsfelder Bildhauer geschaffen.[5]
Regelmäßige Veranstaltungen
Jeweils jährlich in einer Scheune der Kleinsiedlung:
- Après-Ski-Party am 5. Januar (Am Abend vor Heilige Drei Könige)
- Almauftrieb im Mai
- Almabtrieb im August
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wasserversorgung
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- Elmar Weiß: Dittigheim. Geschichte einer alten Siedlung im Taubertal. Interessengemeinschaft Heimatbuch Dittigheim, Tauberbischofsheim 1987, S. 245–255 (Der Hof Steinbach).
- Fränkische Nachrichten: Seelsorgeeinheit Tauberbischofsheim: Gemeinsame Wallfahrt am 19. Juni. Stadtgebiet einmal anders entdecken. 9. Juni 2010. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 4. Januar 2017.
- Fränkische Nachrichten: 300 Jahre Wetterkreuz: Sternmarsch aus den Anrainer-Gemeinden Oberlauda, Lauda, Distelhausen, Dittigheim und Dittwar sowie Heckfeld: Resonanz übertraf alle Erwartungen. 16. September 2014. online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 4. Januar 2017.
- Heimat- und Kulturverein Dittwar e.V.: Das Wetterkreuz. Online auf www.hkvdittwar.de. Abgerufen am 4. Januar 2017.
- Elmar Weiß: Dittigheim: Eine alte Siedlung im Taubertal. Interessengemeinschaft Heimatbuch Dittigheim, Tauberbischofsheim 1987, S. 247f.