Hl. Dreifaltigkeit (Pernink)
Die katholische Kirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit (tschechisch kostel Nejsvětější Trojice) in der tschechischen Gemeinde Pernink (deutsch Bärringen) wurde von 1714 bis 1716 erbaut und ist ein geschütztes Baudenkmal.
Geschichte
Der Bergflecken Bärringen, in früherer Zeit Peringer, gehörte bei seiner Gründung 1532 zur Pfarrei Abertham. Bereits 1537/38 stand im Zentrum von Bärringen ein hölzernes Kirchlein das der Hl. Anna geweiht war.[1] Da der Lärm des nah gelegenen Pochwerks den Gottesdienst behinderte, mussten die Eingangstüren verschalt werden. Einer Legende nach passte der damalige Patron Graf Schlick nicht durch die kleine Eingangsöffnung der Kirche und konnte so der Einweihung des Gotteshauses nicht beiwohnen.
Der erste eigene Pastor wurde 1548 angestellt.[2] Im Zuge der Gegenreformation wurde das Gotteshaus für den katholischen Gottesdienst verwendet. Das Städtchen war nun zur Pfarrei Lichtenstadt und seit 1703 zur Pfarrei Platten gepfarrt. 1709 entschloss man sich die Kirche an einen günstigeren Standort im oberen Ortsteil zu verlegen. Mit dem Bau unter dem Patronat der Obrigkeit, der markgräflich-badischen Herrschaft Schlackenwerth, wurde im Juni 1714 begonnen und bis Dezember 1716 fertiggestellt.[3]
Auf Grund Personalmangels las der Pfarrer von Platten nur jeden dritten Sonntag die Messe in Bärringen, was den Unmut der Bevölkerung hervor rief. Erst 1765 erhielt der Ort wieder einen eigenen Priester.[4] Eingepfarrt waren außer Bärringen auch Teile der Ortschaften Irrgang, Fischbach und Salmthal.[5] Vermutlich erhielt der Turm der ursprünglich eine barocke Zwiebelhaube besaß im 19. Jahrhundert einen Spitzhelm. 1930 zählte die Pfarrei 3070 Katholiken. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach 1945 blieb die Kirche unbenutzt und befand sich folglich in einem renovierungsbedürftigen Zustand. In neuerer Zeit wurden notwendige Instandsetzungsarbeiten am Turm und Langhaus vorgenommen.
Beschreibung
Die einschiffige Barockkirche mit rechteckigen Grundriss und Satteldach schließt mit einem dreieckigen geschlossenen Presbyterium ab. An der Westfassade befindet sich ein prismatischer Turm mit einem pyramidenförmigen Dach und einer Sakristei an der Nordseite. Das Innere der Kirche besitzt eine Flachdecke.
Ausstattung
Der Hauptaltar ist mit einem großen Akanthus-Rahmen und Engelsfiguren aus dem frühen 18. Jahrhundert versehen. Die weiteren Möbel im Rokoko-Stil stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Seitenaltäre zeigen die Hl. Anna und die Jungfrau Maria mit zeitgenössischer Malerei, sowie auf dem gegenüberliegenden Seitenaltar Allerheiligen umgeben von ovalen Heiligenbildern. An den Ecken der Brüstung befinden sich vier Heiligenstatuen, sowie im Turm eine Ölberggruppe. Der Taufstein stammt aus dem 17. Jahrhundert bez. V. Pelarg.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit - Willkommen auf dem touristischen Lehrpfad Pernink! - TAGGMANAGER.CZ. Abgerufen am 22. März 2020.
- Josef Schindler: Das sociale Wirken in der katholischen Kirche in der Prager Erzdiöcese (Königreich Böhmen). Mayer, 1902 (google.de [abgerufen am 22. März 2020]).
- Topographie des Königreichs Böhmen: darinn alle Städte, Flecken, Herrschaften, Schlösser, Landgüter, Edelsitze, Klöster, Dörfer, wie auch verfallene Schlösser und Städte unter den ehemaligen, und jetzigen Benennungen sammt ihren Merkwürdigkeiten beschrieben werden. Piskaczek, 1785 (google.de [abgerufen am 22. März 2020]).
- Elbogner Kreis: 15. Ehrlich, 1847 (google.de [abgerufen am 22. März 2020]).
- Genealogy: Bohemia, Sudetenland, Parish Books, Baerringen, Neudek. Abgerufen am 22. März 2020.
- Jaroslav Vyčichlo: Pernink - kostel Nejsvětější Trojice | Památky a příroda Karlovarska. Abgerufen am 22. März 2020.